Straße in zwei Monaten kaputtgefahren

Schwertransporter befuhren unkontrolliert und unbestraft eine erneuerte Kreisstraße

Bokschan – Die Kreisstraße DJ 572, die die Verbindung gewährleistet zwischen der Nationalstraße DN 58B (Reschitza-Temeswar) und der Gemeinde Fizeș im Banater Hügelland (und weiter nach Tirol/Königsgnad) ist knapp drei Monate nach ihrer Fertigstellung bereits von Schwertransportern kaputtgefahren. Dies bestätigen die Vertreter der Kreisdirektion Karasch-Severin für Straßen- und Brückenbau, nachdem in den Online-Medien Informationen, Fotos und Filmfetzen sowie diverse „Vermutungen“ zum Straßenzustand gepostet wurden.

„Dass bereits so umfangreiche Straßenschäden an der erst vor wenigen Wochen reparierten Straße aufgetaucht sind, geht nicht auf fehlerhafte Ausführung der Asphaltierung zurück – wie im öffentlichen Raum ohne Beweishintergrund behauptet – sondern ausschließlich auf die Nutzung der Straße durch Schwerlaster“, erklärte Mădălina Cotoc, die Sprecherin der Wegebaudirektion Karasch-Severin. „Die Lkws transportieren Schotter und Geröll sowie Sand aus einem nahegelegenen Steinbruch und aus den Sandgruben bei Tirol. Die Reparaturen und Asphaltierungen, die zum Sommerbeginn durchgeführt wurden, hatten nicht zum Ziel, die Tragfähigkeit der ursprünglichen Schotterstraße zu erhöhen. Einziges Ziel war das Gießen einer sechs Zentimeter dicken Asphaltdecke über den vorhandenen und vorher geglätteten und festgewalzten Schotter, um die Straße für Fahrzeuge mit einem Höchstladegewicht unter zehn Tonnen befahrbarer zu machen. Zusätzliche Tiefenverfestigungen der Straße wurden nicht durchgeführt. So viel hat uns unser diesjähriges Budget erlaubt.“

Nun befindet sich die Straße noch unter Garantie und das Bauunternehmen, das sie im Auftrag der Wegebaudirektion asphaltierte, muss für den Schaden aufkommen. Andrerseits haben die Vertreter der Straßenbaudirektion in jüngster Zeit öfter (als gewöhnlich) Verkehrskontrollen auf dieser Straße durchgeführt und feststellen müssen, dass sie von ungewöhnlich vielen Fahrzeugen befahren wird, die das für diese Kreisstraße zulässige Höchstgewicht überschreiten. In der Folge wurden die Transportunternehmen mit Strafgeldern belegt.

„Wir kommen auf unsere Bitte zurück, die wir bereits bei der Übergabe der Straße geäußert haben“, sagte die Sprecherin. „Die Transportunternehmer mögen sich streng an die zulässige höchste Zuladung ihrer Fahrzeuge halten – oder andere Straßen benutzen. Alternativen gibt es.“ Etwa über Bokschan-Doclin-Tirol. „Wir geben beim Sitz unseres Unternehmens Transportautorisierungen heraus, wo auch die Trasse verzeichnet ist, für welche die Autorisierung gilt. Diese ist zu respektieren. Niemand hat im Sinn, Projekte zu behindern, die laufen – wie das online behauptet wird. Aber die Straßenverkehrsordnung muss respektiert werden.“

Zur Erinnerung: die Kreisstraße DJ 572 nach Fizeș (früher Füsesch) stand jahrelang im Mittelpunkt von Protesten der Bürger der Gemeinde Fize{ wegen ihres schlechten Zustands. Das ging bis zu Blockaden der Straße, u.a. weil hier auch die Schulbusse verkehren, die Kinder aus Fize{ ab der fünften Klasse zur Schule nach Berzovia bringen. Nach nahezu sechsjährigen Protesten hat nun der Kreisrat die Straße endlich befahrbar gemacht – die nun rasch wieder von den Schwertransportern kaputtgefahren wurde.