Straßenbahnfinanzierung teilgesichert

Bürgermeister ist seiner Nahverkehrsvision einen Schritt nähergerückt

Reschitza/Temeswar – Bei der Entwicklungsagentur ADR Vest in Temeswar sind in der vergangenen Woche die 150 Millionen Euro der Prioritätsachse 4 des REGIO - Regionalen Operativprogramms 2014-2020 unter den vier Kreishauptstädten Temeswar, Arad, Reschitza und Deva verteilt worden. Zuvor waren die Bürgermeister dieser Ortschaften übereingekommen, die nichtrückzahlpflichtigen EU-Mittel hauptsächlich für die Verbesserung des Nahverkehrs einzusetzen. Dafür bekommt Temeswar 56 Millionen Euro, 39 Millionen Euro gehen nach Arad, Reschitza erhält rund 29 Millionen Euro und Deva 27 Millionen. „Fest steht”, sagte Ioan Popa anschließend beim Unterzeichnen der Verträge, „dass ein Bürgermeister als öffentliche Institution und als Privatperson die Aufnahme von EU-Mitteln beschleunigen, bremsen kann oder nicht beeinflusst. Es gibt Rathäuser, die arbeiten effektiv in dieser Sache, andere weniger. Ich möchte, dass wir effektiv mit EU-Mitteln umgehen. 2011, als der Straßenbahnverkehr in Reschitza eingestellt und die Fahrzeuge verschrottet wurden, erlebte Reschitza einen Nahverkehrsschock. Deshalb finde ich, dass sie wieder auf die Schienen müssen. Dafür haben wir nun 24 Millionen Euro. Damit muss das 12 km lange Schienennetz repariert und Fahrzeuge angekauft werden. Allerwahrscheinlichst reicht das EU-Geld dafür nicht. Jetzt müssen wir sehen, woher wir die noch fehlende Differenz nehmen.”

Die 28,89 Millionen Euro der EU nutzt Reschitza folgendermaßen: 23,47 Millionen Euro für „die Verringerung des Anteils des Pkw-Verkehrs durch Verbesserung des Nahverkehrsangebots und Schaffung von Alternativangeboten (Fahrradpisten, attraktivere Promenaden); 2,61 Millionen Euro für die Umwandlung von Grundstücken und städtischen Brachen in Naherholungsgebiete; 1,23 Millionen Euro für die Lösung von Infrastrukturproblemen der Stadt im Wohnbereich; 0,99 Millionen Euro für Maßnahmen in der Kleinkinderbetreuung und im Vorschulbereich (Kindergärten); 0,6 Millionen Euro für den Berufsschulbereich und das lebenslange Lernen. Wir erinnern daran, dass Bürgermeister Popa ein Fan des dualen Berufsschulunterrichts nach deutschen Vorbild ist und dass er persönlich dafür geworben hat. Das Resultat: ab dem Schuljahr 2017-18 sollen in Reschitza „sechs bis acht Klassen” mit dualem Unterricht nach deutschem Modell eingerichtet werden.