Straßenbau und -instandhaltung aus Eigenmitteln

Weil die Regierung dem PSD-Bürgermeister von Reschitza dazu das Geld verweigert hat

Reschitza – Auf seiner jüngsten Pressekonferenz gab der Bürgermeister von Reschitza, Mihai Stepanescu, der schlechten Nachricht den Vorrang: die Regierung hat sein Ansuchen abgewiesen, die – seit langem hinausgeschobene - Sanierung der Reschitzaer Altstadtstraßen mit 7,5 Millionen Euro zu unterstützen. Mit diesem Geld sollten 24 Straßen in der Reschitzaer Altstadt gründlich saniert werden. Sofort legte er aber auch die gute Nachricht drauf: auf der jüngsten Tagung des Stadtrats habe er die Zustimmung der Ratsherrn erreicht, dass „vorerst“ 450.000 Lei aus dem stadteigenen Einkommen zum selben Zweck bereitgestellt werden.

Die Straßen der Altstadt werden also doch noch saniert, wenn auch nicht alle auf einmal, sondern nach und nach, je nachdem wie die Stadt gerade Geld hat. Die Regierung beschied Stepanescus Ansuchen kategorisch: „Kein Geld für Investitionen!“ Folglich reagierte Stepanescu pragmatisch: „Wir werden uns erst Mal die Hauptstraßen der Altstadt vornehmen, sowie die Straße ins Länd-Viertel und fünf der steil ansteigenden Straßen hinter dem Viertel beim Arbeiterheim. Außerdem haben wir ein paar arg geschundene Straßen im Lunca Pomostului-Viertel zu sanieren, wo die Spuren der Einführung des Siedlungswassers schlampig beseitigt wurden.

Mit diesen Arbeiten beginnen wir spätestens am Monatsende.“ Abgeschlossen werden sollen sie noch vor Ende 2015. „Für mich“, so Stepanescu auf der Pressekonferenz, „war es eine schockierend traurige Nachricht, dass die Regierung unser Sanierungsprojekt abgewiesen hat. und der Grund, den sie offiziell angab, war noch schockierender: wir würden damit bis Dezember nicht fertig werden, also müssten eventuell Gelder auch auf 2016 transferiert werden. Ich habe ihnen Argumente noch und noch vorgelegt, alle nachgeforderten Dokumente geliefert, aber die haben immer neue abschlägige Antworten erfunden. Daraufhin habe ich mich kurzentschlossen an den Stadtrat gewandt. Und bin auf Verständnis gestoßen.

Unser Nachteil in den Augen von Bukarest ist eben immer wieder, dass wir weder ein Wachstums-, noch ein Entwicklungspol – wie die anderen Kreishauptstädte der Westregion, Temeswar, Arad, Deva – sind und dass Bukarest uns als Konkurrenz gegenüber den anderen dreien sieht. So steht man nicht selten als der arme Bettler da – oder wird so hingestellt. Auf alle Fälle wird man so auch von den Chefs regionaler oder nationaler Institutionen gesehen, die Gelder zu verteilen haben.“ Dass sich die Stadt entschlossen hat, auch die Spuren der Einführung des Siedlungswassers selber zu beseitigen, erklärt Stepanescu, der seit langem im Kleinkrieg mit den ausführenden Firmen liegt, so: „Ich bin es satt, mit den Firmen zu raufen, die schlampig und oberflächlich zuschütten, was sie aufgebrochen haben. Flickarbeit brauche ich keine mehr, Oberflächlichkeiten schon lange nicht!“