Temeswar (ADZ) – Das Ständige Leitungsbüro des Temescher PNL-Kreisverbands hat am Montagabend beschlossen, dass der gewählte Temeswarer Vereinsvorsitzende Raul Ambruș und seine treuesten Anhänger nicht mehr mit dem Parteiausschluss zu bestrafen sind, sondern mit der sechsmonatigen Aussetzung ihrer Mitgliedschaft. Damit entsprach der Kreisverband einer aus Bukarest erhaltenen Anweisung, wonach während des Wahlkampfs für den Parteivorsitz keine Mitglieder ausgeschlossen werden sollen. Das bedeutet, dass Ambruș und seine Getreuen bei der auf Kreisebene angeordneten Wiederholung der Wahlen für den Temeswarer Vorstand, die für den 31. Juli angesetzt ist, nicht mehr antreten dürfen, ihre Mitgliedsrechte sind bis auf Weiteres entzogen. Die Entscheidung des Kreisvorstands ist allerdings nicht endgültig, weil Ambruș das zentrale Parteischiedsgericht angerufen hat, das Gremium jedoch bisher kein Urteil gesprochen hat.
An der über das Internet abgehaltenen Sitzung des Ständigen Leitungsbüros der Temescher PNL beteiligten sich etwa 60 Parteimitglieder, der stellvertretende Generalsekretär des Kreisverbands, Bogdan Ghelbere, änderte die Liste der Stimmberechtigten mehrmals. Letzt-endlich rief der interimistische Kreisvorsitzende Alin Nica nur jene auf, ihre Stimme abzugeben, die gegen die Bestrafung der Ambruș-Gruppe sind. Der Busiascher Bürgermeister Sorin Munteanu, der gegen Nica für den Kreisvorsitz kandidiert, widersetzte sich der bizarren Abstimmungsart und verlangte, dass auch jene gezählt werden, die dafür sind oder sich enthalten. Nica lenkte nicht ein, 13 Teilnehmer sprachen sich gegen die Bestrafung aus, diese Zahl wurde von jener der Anwesenden subtrahiert, so dass geschlussfolgert wurde, dass eine satte Mehrheit Ambruș und seine Anhänger bestraft sehen möchte.