Sathmar – In der Stadt Sathmar/Satu Mare sorgt erneut die Diskussion um die geplante Zusammenlegung mehrerer Schulen mit Unterricht in rumänischer Sprache für politische Spannungen. Das Rathaus der Stadt wirft dem liberalen Abgeordneten Adrian Cozma (PNL) vor, das Thema „wieder aufgewärmt“ zu haben, um ethnische Konflikte zwischen der rumänischen und ungarischen Bevölkerung zu schüren und von seiner „fehlenden parlamentarischen Aktivität“ abzulenken.
Laut einer Pressemitteilung der Stadtverwaltung sei die Schulzusammenlegung eine Maßnahme des Bildungsministeriums, geregelt durch den Ministerialerlass Nr. 6.636 vom 30. Oktober 2025, mit dem Ziel, Verwaltungskosten im Bildungswesen zu senken. Die Reform sehe keine Schließungen von Schulstandorten vor – die Schülerinnen und Schüler blieben in denselben Gebäuden und Klassenräumen.
„Die Stadt Sathmar folgt exakt der Strategie des Bildungsministeriums, das von einem liberalen Minister geleitet wird“, heißt es in der Mitteilung. „Bei der vorgeschlagenen Zusammenlegung der vier Schulen geht es lediglich um den Abbau von Leitungs- und Verwaltungsposten.“
Nach Angaben des Rathauses wurde der Vorschlag zur Zusammenlegung bereits vom Verwaltungsrat der Kreisschulinspektion (ISJ) Sathmar genehmigt.
Cozma hatte zuvor erklärt, dass die geplanten Maßnahmen ausschließlich Schulen mit Unterricht in rumänischer Sprache betreffen würden – ein Vorwurf, den das Rathaus entschieden zurückweist. Die betroffenen Schulen hätten, so die Stadtverwaltung, auch Klassen mit ungarischer Unterrichtssprache, was der Abgeordnete bewusst verschwiegen habe, um „ethnische Spannungen“ zu provozieren.
Tatsächlich hätten die vier Schulen in den letzten Jahren mit einem massiven Rückgang der Schülerzahlen, schwachen schulischen Leistungen und hoher Fehlquote zu kämpfen.
Die Stadt nennt folgende Ergebnisse der diesjährigen Abiturprüfung (Sommersession 2025): Technologisches Lyzeum „Constantin Brâncuși“(0 bestandene Prüfungen), Technologisches Lyzeum „Elisa Zamfirescu“ (10 bestandene Prüfungen), Technologisches Lyzeum „Ion I.C. Brătianu“ (8 bestandene Prüfungen), Technisches Kolleg „Unio-Traian Vuia“: (0 bestandene Prüfungen).
Das Rathaus betont, dass die Stadt in den letzten Jahren umfangreich in Bildungseinrichtungen investiert habe – sowohl aus lokalen Haushaltsmitteln als auch aus EU-Fördergeldern.
So wurden ein Neubau für die Schule „Constantin Brâncoveanu“ fertiggestellt und ähnliche Projekte an der Schule „Grigore Moisil“ gestartet. Neue Gebäude entstanden außerdem am Deutschen Theoretischen Lyzeum „Johann Ettinger“ und an der Grundschule „Rákóczi Ferenc“. Darüber hinaus wurde das Technologische Lyzeum „Constantin Brâncuși“ bereits modernisiert, während die Sportoberschule derzeit umfassend saniert wird.
Alle Schulen der Stadt seien zudem mit neuem Mobiliar, IT-Ausstattung, renovierten Kindergärten und Krippen ausgestattet worden, heißt es in der Mitteilung weiter.




