Studenten treten in „symbolischen Streik“

Bildungsministerium will gebührenfreie Studienplätze streichen

Klausenburg – Studenten der Babeș-Bolyai-Universität (UBB) in Klausenburg/Cluj-Napoca sind in einen „symbolischen Streik“ (d. h. unter Protest anwesend, ohne den Lehrbetrieb zu stören) getreten, um gegen die Streichung gebührenfreier Studienplätze an den wichtigsten Universitäten des Landes zu demonstrieren. Der Bildungsausschuss der Abgeordnetenkammer hatte am Dienstag in einer Anhörung von Bildungsminister Valentin Popa beschlossen, die Anzahl der gebührenfreien Studienplätze an acht Universitäten zu reduzieren.

Bereits eine Woche zuvor hatte das Bildungsministerium bekannt gegeben, dass die staatlichen Universitäten dazu verpflichtet werden sollen, die Anzahl der Studenten in den Geistes-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften zu reduzieren und im Gegenzug die Zahl der Studenten in mathematisch-technischen Studienfächern sowie im Bereich Pharma, Landwirtschaft und Tourismus zu erhöhen. Bildungsminister Valentin Popa erklärte, dass die Maßnahmen auf die Regierungsstrategie von 2014 zurückgehen, welche die universitäre Ausbildung an den wirtschaftlichen Prioritäten Rumäniens orientieren will. Führende Universitätsprofessoren halten dem entgegen und bezeichnen das Vorgehen des Bildungsministers als politisch motiviert, um sie für ihre Kritik an der Bildungs- und Forschungspolitik der Regierung abzustrafen.

„Wir sind sehr besorgt über die Kriterien, die bei der Verteilung der Sitze veranschlagt wurden. Der Prozess muss transparent sein und auf einer vorhersehbar und konsistenten Methodik basieren, die im Voraus festgelegt wurde. Die Studentenvertreter der UBB sind der Meinung, dass die Verteilung der geförderten Plätze diskriminierend ist und fordern in diesem Zusammenhang die Veröffentlichung der exakten Berechnungsformel für die Anzahl der Plätze, die unserer Universität zugeteilt wurden, um sicherzustellen, dass diese Kriterien unparteiisch sind“, heißt es in einer Mitteilung der Studentenvertreter.

Der Prorektor für Finanzen, Dan Lazăr, erklärte, dass sich der finanzielle Verlust der Babeș-Bolyai-Universität auf 8,4 Millionen Lei beziffern lässt. Insgesamt müssten 29 im Bachelor-Studienplätze, 200 Master-Studienplätze und 48 Promotionsstellen gestrichen werden. Die Universität Bukarest kritisierte die Maßnahmen von Valentin Popa in einer Pressemitteilung mit den harschen Worten: „Wir können unseren Studenten nur sagen, dass sie sich ab Herbst diesen Jahres für einen Master oder einen Doktortitel in Traktorstudien, Wälder- oder Gabelstaplerstudien einschreiben können.“