Studienplätze gestrichen

West-Uni-Leitung nimmt öffentlich Stellung

Die West-Universität Temeswar besuchen mehr als 18.000 Studierende.
Foto: Zoltán Pŕzmány

Temeswar – Die Leitung der West-Universität Temeswar nimmt öffentlich Stellung zum jüngsten Vorhaben des rumänischen Unterrichtsministeriums, mehrere gebührenfreie Studienplätze zu streichen. Die West-Uni soll im Bachelor 10 Plätze weniger bekommen – beim Master sollen ab dem Studienjahr 2018/19 insgesamt 32 und beim Doktorat 3 Plätze gestrichen werden. Die Reduzierung der Studienplätze soll an mehreren staatlichen Universitäten in Rumänien erfolgen, hieß es vor Kurzem seitens des rumänischen Bildungsministeriums.

Universitätsprofessor Dr. Marilen Pirtea, Rektor der West-Universität Temeswar, sieht keine Begründung für das Vorhaben. „Gibt es eine klare Analyse der Beschäftigungsfähigkeit von Absolventen gewisser Studiengänge? Gibt es eine Korrelationsstrategie mit dem Arbeitsmarkt? Es sind viele Elemente, die in Betracht gezogen werden müssen. Eine Methodologie ist ein Arbeitsinstrument, wodurch eine Strategie umgesetzt wird. Diese Strategie existiert nicht“, so der West-Uni-Rektor in seinem Schreiben. Die Unterfinanzierung der Temeswarer Unis betrachtet Pirtea als „heimtückisches Instrument, wodurch Westrumänien im Vergleich zu anderen Gegenden und Regionen diskriminiert wird“. Pirtea nimmt in seinem Schreiben kein Blatt vor den Mund. „Während die Wirtschaft und die kulturellen, verwalterischen und bürgerlichen Strukturen in den vergangenen zehn Jahren eine beschleunigte Entwicklung in Temeswar erlebt haben, ist die öffentliche Finanzierung der Studienplätze im gesamten hiesigen Universitätszentrum unverändert geblieben, was in Wirklichkeit ein stetiger Rückgang im Vergleich zu den immer größeren Bedürfnissen des lokalen und wirtschaftlichen Milieus bedeutet“, erklärt der Universitätsrektor. Prof. Marilen Pirtea sagt, dass das Unterrichtsministerium bereits seit Jahren die Zahl der Studienplätze auf einer ungerechtfertigten Untergrenze behält.