Bukarest (ADZ) - Für Strauss-Liebhaber steht am kommenden Freitag etwas ganz besonders auf dem Programm: Um 19 Uhr wird im Radiosaal der Stummfilm „Der Rosenkavalier“ mit Begleitung des Rundfunkorchesters unter Leitung des Dirigenten Stefan Geiger gezeigt. Die Filmvorführung findet in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut statt. Der Film aus dem Jahr 1925 ist eines der frühen Beispiele multimedialer Verwertung einer populären Oper. Regisseur Robert Wiene setzte eindeutig auf den Wiedererkennungseffekt der Oper und stellt doch eine eigenständige Filmkomödie fertig. Während der Umarbeitung durch Richard Strauss wurden unterschiedliche Veränderungen vorgenommen.
Die Gesangsstimmen etwa wurden ganz gestrichen, der Ablauf verändert und einige Musikstücke wurden sogar neu für den Film komponiert. Lange Zeit waren der Film und seine Begleitmusik für großes Orchester nicht zu erleben. Synchronisierungsprobleme zwischen Film und Musik sowie das Fehlen der letzten Filmrolle machten Aufführungen beinahe unmöglich. Anlässlich des 80-jährigen Jubiläums der Filmuraufführung am 10. Januar 1926 in der Semperoper in Dresden haben die Fernsehsender ZDF/ARTE eine umfassende Restaurierung in Auftrag gegeben, die auch die Wiederherstellung des Finales einschließt. Somit sind Film und Musik wieder aufführbar und lassen den vielseitigen Richard Strauss als bislang kaum bekannten Filmkomponisten entdecken.