Hermannstadt - Subventionen in Höhe von 13 Millionen Lei gewährt der Kreisrat Hermannstadt/Sibiu dem lokalen Flughafen in den nächsten fünf Jahren. Mit dem Geld will der Kreisrat Anreize für Fluggesellschaften schaffen, neue Flugrouten von Hermannstadt aus einzurichten. Die Entscheidung muss von der Wettbewerbsbehörde der Europäischen Kommission genehmigt werden. Laut dem Kreisratsvorsitzenden Ioan Cindrea hat die Kommission ihr Einverständnis signalisiert. Die rumänische Wettbewerbsbehörde hat ihre Zustimmung am 14. März gegeben.
Für den entsprechenden Antrag stimmte die Mehrheit der Kreisräte auf ihrer Sitzung am Donnerstag. Schon seit fast zwei Jahren gibt es Diskussionen zwischen der Führung im Kreisrat und des Flughafens, um den Verkehr am Flughafen zu steigern. Der Hermannstädter Flughafen leidet bekanntermaßen unter der Konkurrenz der Flughäfen in Klausenburg/Cluj-Napoca und Neumarkt/Tg. Mureş. Diese locken Fluggesellschaften mit durch Subventionen niedrig gehaltenen Gebühren, während der Hermannstädter Flughafen in der Vergangenheit ohne solche öffentliche Unterstützung auszukommen versuchte.
Mittlerweile hat ein Umdenken eingesetzt. Ende 2011 und Mitte 2012 beschloss der Hermannstädter Kreisrat die Senkung der Flughafengebühren sowie die Übernahme der daraus entstehenden Einnahmenverluste aus dem Kreishaushalt. Nun sollen zusätzlich jährliche Zuschüsse für Fluggesellschaften hinzukommen, die neue Flugrouten einrichten wollen und diese mindestens fünf Jahre betreiben. Ausgenommen von dieser Regelung sind laut europäischem Wettbewerbsrecht solche Routen, bei denen es sich um eine reine Verlagerung von anderen siebenbürgischen Flughäfen handeln würde.
Vorgesehen ist eine Zuweisung von Summen gestaffelt nach Jahren und zwar im laufenden Jahr 2,82 Millionen Lei, in den Folgejahren 2,75 Mio. (2014), 2,68 Mio. (2015), 2,52 Mio. (2016) und 2,19 Mio. Lei im Jahr 2017. Zielgruppe der staatlichen Marketingzuschüsse, denn nur dafür sollen die Gelder verwendet werden dürfen, sind in erster Linie sogenannte Billigfluggesellschaften. Der Geschäftsführer des Flughafens, Augustin Sava, erklärte nach der Kreisratssitzung, dass jetzt die Genehmigung durch die Europäische Kommission abgewartet werden müsse. Sobald diese vorliege, wobei er damit in Kürze rechnet, wird die Flughafenleitung Ausschreibungen für neue Routen starten. Ausgeschrieben werden laut Sava Strecken, die „interessant für die Fluggesellschaften” sind.