Temeswar (ADZ) – Keine Einweihungsfeier, kein Eröffnungsband soll durchschnitten werden, der Verkehr solle ab Dienstag 16.00 Uhr einfach über die fertige Temeswarer Südostumgehung rollen, sagte Verkehrsminister Sorin Grindeanu am Freitag, als er die neue Straße begutachtete. Grindeanu kam per Hubschrauber von der Baustelle des fünften Abschnitts der Autobahn Hermannstadt/Sibiu – Pitești und gab auf der Temeswarer Südostumgehung eine kurze Presseerklärung ab. Temeswarer Motorradfahrer durften auf der knapp 26 Kilometer langen Straße zur Probe fahren, bis heute sollte das rumänische Straßenbauunternehmen UMB die letzten Arbeiten durchführen und die Baustelle räumen.
Laut Grindeanu habe man bereits 2008 eine Machbarkeitsstudie für die Südostumgehung erarbeiten lassen, doch bis 2017 geschah kaum noch etwas. Damals, Grindeanu war für ein halbes Jahr Premierminister, fragte er nach dem Stand der Dinge und diese kamen in Bewegung. Die Bauarbeiten starteten 2020, doch der Vertrag mit dem italienischen Straßenbauunternehmen Tirrena Scavi musste 2022 gekündigt werden, weil dieses Unternehmen den mehrmals verlängerten Fertigstellungstermin nicht einhalten konnte und bis Ende 2022 nur 58 Prozent der Arbeiten durchgeführt hatte. 2023 wurden die Arbeiten neu ausgeschrieben, mit der Fertigstellung wurde das rumänische Straßenbauunternehmen UMB beauftragt. Die Kosten beliefen sich auf rund 80 Millionen Euro. Etwa 13 Monate dauerten die Arbeiten, nun kann die Straße ihrer Bestimmung übergeben werden.
Sie beginnt dort, wo die 2009 fertiggestellte Nordostumgehung die Nationalstraße 6 östlich von Ghiroda kreuzt.
Die Trassenführung setzt mit einer Bega-Brücke fort und verläuft westlich von Neumoschnitza/Moșnița Nouă, südlich von Girok/Giroc und nördlich von Schag/[ag bis in den Temeswarer Stadtteil Freidorf, wo sie endet. Von dort bis zur DN 69 soll in den kommenden Jahren die 14 Kilometer lange Temeswarer Westumgehung gebaut werden.
Die Südostumgehung soll zur Entlastung der Schager Straße/Calea Șagului, der Liviu-Rebreanu-Straße, der Stan-Vidrighin-Straße und der Dorobanților-Straße beitragen und die Luftqualität in mehreren südlichen und östlichen Temeswarer Stadtteilen wesentlich verbessern.
Ebenfalls am Wochenende kündigte die CNAIR-Leitung an, dass die Entwurfs- und Bauarbeiten für den ersten, knapp 36 Kilometer langen Abschnitt der Autobahn Temeswar – Morawitza/Moravița ausgeschrieben werden.
Dieser Abschnitt soll von der A1 bei Remetea Mare abzweigen und bis zur DN 59 bei Pădureni führen. Es werde je eine Brücke über die Bega und über die Temesch sowie vier Anschlüsse (Remetea Mare, Albina, Girok und Pădureni) geben. Auch die Entwurfs- und Bauarbeiten am zweiten Abschnitt, der von Pădureni bis zur serbischen Grenze bei Morawitza führen soll, werden demnächst ausgeschrieben.