Sumpfblüten der PSD

Der „Mike Security“-Skandal zieht weite Kreise

Reschitza – Der Rücktritt von Präfekt Nicolae Miu-Ciobanu am vergangenen Donnerstag war nur die Spitze des Eisbergs. Inzwischen sind drei Personen in Untersuchungshaft genommen und weitere zehn unter Polizeikontrolle gestellt worden. Der Ex-Präfekt, ehemaliger Polizeioffizier und Mitglied der PSD, ist einstweilen noch nicht strafrechtlich belangt worden, obwohl er in der untersuchten Zeitspanne 2010-2015 zeitweilig als Manager der inkriminierten Firma „Mike Security“ angestellt war. Dieser und ihren diversen Führungen sowie dieser nahestehenden Leuten von Fiskus und aus der Polizeiführung wird Steuerbetrug und Geldwäsche vorgeworfen, durch welche dem Staat, laut Staatsanwaltschaft, 25 Millionen Lei vorenthalten wurden.

Die Polizeidirektion zur Bekämpfung des Organisierten Verbrechens DIICOT und die Antikorruptions-Dienststelle der Polizei Karasch-Severin haben inzwischen in elf Verwaltungskreisen Haus- und Firmendurchsuchungen durchgeführt. Als Kopf des Verbrecherrings wird der Inhaber der Wach- und Schließgesellschaft „Mike Security“, der Reschitzaer Viorel Pistol, angesehen. Pistol gilt als enger Vertrauter der PSD-Spitzen des Banater Berglands, vor allem des Abgeordneten und PSD-Kreischefs Ion Mocioalcă, der seinerzeit hinter der Ernennung von Nicolae Miu-Ciobanu sowohl zum Manager von Mike Security als auch zum Präfekten des Banater Berglands stand, genauso wie Mocioalcă auch den Vorgänger des nun zurückgetretenen Präfekten auf den Stuhl befördert hatte. Zum Kreis der unter dringenden Verdacht Stehenden gehören auch mehrere Bankangestellte aus Reschitza/Reşiţa. Insgesamt 55 Personen zählte zum Wochenbeginn der Kreis der Verdächtigten.

Während der inzwischen insgesamt 77 Haus- und Firmendurchsuchungen beschlagnahmte die Polizei 1,3 kg Gold, 43.000 Euro, 9000 Dollar, 287.720 Lei, sieben Laptops, 12 Firmenstempel, fünf Memory-Sticks sowie kartonweise Firmendokumente. 13 Personen sind nach ihrer Vorstellung beim Richter für Rechte und Freiheiten in Reschitza in Untersuchungshaft oder unter Justizkontrolle gestellt worden. Die Verdächtigten haben alle ursprünglich in der Mutterfirma Mike Security gearbeitet und dort strikt die Anweisungen des Kopfes des Verbrecherrings, Viorel Pistol, ausgeführt, um mit der Expansion der Firma als Administratoren und Manager in die Filialen der Mutterfirma zu wechseln, mit derselben Aufgabe, strikt die „aus dem Schatten“ kommenden Anweisungen des Firmenchefs Pistol umzusetzen. Eine Sonderrolle kam in der Firma jenen Angestellten zu, deren einzige Aufgabe es war, aus dem Firmenpersonal Arbeitnehmer herauszufiltern, die als Gründer von Schattenfirmen in Frage kamen, durch welche ein Firmenring zur Geldwäsche aufgebaut wurde. All das, so ein erstes Kommuniqué der DIICOT-Staatsanwälte, mit Unterstützung hochgestellter Beamter aus dem Staats- und Fiskusapparat sowie aus dem Bankenwesen.

Hauptziel des Firmengewirrs, das aufgebaut wurde, war es, die Herkunft von Geld und Gütern zu verschleiern. Zur Wahrung des Eindrucks der Korrektheit habe die Gruppe auch zwei-drei kaum zu tadelnde Firmen aufrechterhalten, die regelmäßig an Ausschreibungen teilnahmen und diese auch meist für sich entschieden, um anschließend ziemlich schnell den ersteigerten neuen Aufgabenbereich an Phantomfirmen weiterzugeben – die ebenfalls zum Täuschungsring gehörten. In der Regel ging es um gut bezahlte Sicherheitsverträge.