Synthese der Deportationslisten

CNSAS veröffentlicht auf Webseite umfangreiche Namensliste

Hermannstadt (ADZ) – In einer Pressemitteilung gab der Nationale Rat für das Studium der Archive der ehemaligen Securitate (CNSAS) bekannt, dass ein Index (Namensliste) der rumänischen Staatsbürger deutscher Volkszugehörigkeit online gestellt wurde, die am Jahresbeginn 1945 auf Anordnung der Alliierten Kontrollkommission zur Zwangsarbeit in die Sowjetunion deportiert worden waren. Die Liste kann über den Link www.cnsas.ro/egd.html (von der Webseite www.cnsas.ro) eingesehen werden. Bei dem Index handelt es sich um eine Zusammenfassung aller Namen aus den Unterlagen der ehemaligen Polizeidienste, die zwischen 1945 und 1989 bestanden haben und die nachher in die Securitate eingeflossen sind (d.h. auch Gendarmerie, Sicherheitspolizei usw.). Erfasst wurden insgesamt 170.076 Namen, die in alphabetischer Reihenfolge aufgelistet sind. Die Zahl der erfassten Namen ist viel höher als jene der deportierten Personen, weil viele Personen mehrmals in verschiedenen Listen erfasst wurden (z.B. vorgesehen für die Aushebung, tatsächlich deportiert, zurückgekehrt usw.) und die Namen dabei unterschiedlich, oftmals in phonetischer Umschrift oder fehlerhaft eingetragen wurden.

CNSAS weist in der Pressemitteilung da-rauf hin, dass die Eintragung in der Liste nicht immer Beweiskraft im Zuge des Antragsverfahrens von Entschädigungen gemäß den einschlägigen Gesetzen in Rumänien hat. Oft wird nur das Datum der Deportation angegeben und nicht das Datum der Rückkehr, welches für das Verfahren entscheidend ist, manchmal sind Heimkehrer aus der Kriegsgefangenschaft miterfasst. Die Namen in der Liste müssen folglich überprüft und von anderen Angaben bestätigt werden. Erläuterungen zur Nutzung der Liste sind links oben über dieser zu finden. In der Pressemitteilung des CNSAS sind auch Hinweise zu den Entschädigungsgesetzen aufgelistet.