Tag der Deutschen Einheit im Zeichen gegenseitiger Wertschätzung

Bilaterale Beziehungen noch nie so gut wie jetzt

Botschafter Dr. Peer Gebauer, Sonja Gebauer und Premierminister Marcel Ciolacu zum Tag der Deutschen Einheit. Fotos: George Dumitriu

Zahlreiche Minister und hochrangige Gäste aus Rumänien haben den Tag der Deutschen Einheit mitgefeiert.

Bukarest (ADZ) – „Der Tag der Deutschen Einheit ist ein besonderer Tag der Freude für uns. Vor fast 35 Jahren fiel die Berliner Mauer, und der Eiserne Vorhang, der uns mitten in Europa teilte, öffnete sich. Viele von uns erinnern sich noch an die Freude und die Zuversicht, dass Europa nun künftig vereint in Frieden, Freiheit und Demokratie leben könne“, so der deutsche Botschafter Dr. Peer Gebauer. Heute sei die Stimmung anders, fährt er fort: „Putins brutaler Angriffskrieg gegen die Ukraine bedroht nicht nur die Freiheit dieses Landes. Er ist auch darauf angelegt, Europa erneut zu spalten.“ Doch Gebauer zeigt sich überzeugt: „Putin wird es nicht gelingen.“ Gerade in Krisenzeiten seien „unsere offenen, liberalen und demokratischen Systeme resilienter, flexibler und damit besser geeignet, Antworten für die Zukunft zu finden“.

Europa befand sich zur Zeit der deutschen Wiedervereinigung an einem Wendepunkt, erinnert auch Premierminister Marcel Ciolacu. Ein Moment, der „auch Rumänien den Weg der Freiheit, der Demokratie und des Wohlstands brachte“, wie auch den Weg der Unabhängigkeit für „unsere östlichen Nachbarn Moldau und Ukraine“.

Heute befindet sich die internationale Community an einem anderen Wendepunkt, der jedoch „mit politischem Willen unserer Gesellschaften und Lenker“ in eine „historische Chance“ transformiert werden könne, fährt er fort. Auch wenn die Herausforderungen ungleich größer seien: der brutale Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine, die dramatische Eskalierung des Konfliktes im Nahen Osten, interne Probleme mit Terrorismus, Radikalisierung, Desinformation, Extremismus und Antisemitismus, Klimawandel und die „Schockwellen der Sicherheitslage auf unsere Wirtschaft“. Man müsse „fest entschlossen sein“, betont Ciolacu, „die europäischen Werte zu schützen“, gemeinsam und solidarisch, und auf EU- und internationaler Ebene die Moldau und die Ukraine auf ihrem „europäischen Weg“ unterstützen.

„Unsere Einigkeit ist unsere Stärke“, erklärt Gebauer. „Als enge Partner und Verbündete in der EU und der NATO werden wir unsere gemeinsame Heimat Europa weiterentwickeln, unser gemeinsames Bündnisgebiet schützen und verteidigen, sowie die Ukraine auch künftig unterstützen, solange es notwendig ist. Deutschland als zweitgrößter Unterstützer der Ukraine und Rumänien leisten insoweit seit Langem umfassende Hilfe – militärisch, wirtschaftlich und humanitär.“

Einig sind sich beide: Die bilateralen Beziehungen zwischen Deutschland und Rumänien sind besser als je zuvor. „Deutschland weiß: Auf Rumänien ist Verlass“, betont Gebauer, „Europa braucht Rumänien.“ Ciolacu verweist auf die Bedeutung der deutschen Minderheit in Rumänien, der rumänischen Diaspora in Deutschland und der Unternehmerschaft: Ihnen sei zu verdanken, dass „Deutschland erster Handelspartner Rumäniens ist, mit einen Handelsaustausch von über 43 Milliarden Euro letztes Jahr“.
Ciolacu dankte auch für die deutsche Unterstützung im Zusammenhang mit dem Schengen-Beitritt Rumäniens. „Die Fortsetzung dieser Bemühungen wird besonders wichtig im aktuellen geopolitischen Kontext“, so der Premier. „Wir bauen auf die Unterstützung Deutschlands für eine möglichst rasche Finalisierung dieses Prozesses.“