Bukarest - Vom morgigen Donnerstag bis zum 12. November finden in Bukarest die Tage der Sinti- und Roma-Kultur statt. Die Veranstalter, nämlich das Bu-karester Goethe-Institut und das Französische Institut in Rumänien, luden Musiker aus Deutschland und Frankreich ein, die ein von Musikproduzent und Journalist Liviu von Braha kuratiertes musikalisches Programm mit Sinti- und Gypsy-Jazz darbieten werden.
Die Initiative der beiden Kulturinstitute zielt darauf ab, die Vertretung der Roma im öffentlichen Raum zu stärken und die Roma-Kultur einem möglichst breiten Publikum vorzustellen.
Morgen werden die Sinti- und Roma-Kulturtage um 19 Uhr im Französischen Institut mit einem Rundgespräch zum Thema „Roma-Musik und gemeinschaftliches Engagement“ eröffnet, an dem Spezialisten für Roma-Kultur und Kulturmanager, die Projekte zur Roma-Kultur oder Projekte, die sich an die Roma-Minderheit richten, durchgeführt haben, über sozioökonomische und kulturelle Aspekte der Volksgruppe der Roma und Sinti aus Mitteleuropa und Rumänien diskutieren.
Gastsprecher dabei werden Musikproduzent Liviu von Braha, Simona Constantin, Direktorin und Gründerin der Workshops „Raised on Music“, der Musiker Andrei Dinescu, die Musikerin und Aktivistin Dotschy Reinhardt und Istvan Szakats, Programmdirektor von Radio Pata, Klausenburg/Cluj Napoca.
Octav Avramescu vom Verein „Jumătatea Plină“ und Joachim Umlauf, Direktor des Goethe-Instituts Bukarest werden die Moderation des Ereignisses teilen.
Am Samstagvormittag, den 12. November, wird ein kostenloser intensiver Workshop für Musiker, die sich auf Gitarre oder Violine spezialisiert haben, zwischen 10 und 14.30 Uhr im Auditorium-Saal der Nationalen Musikuniversität (Str. Știrbei Vodă Nr. 33) von Florin Niculescu und Christian Escoudé gehalten. Dabei werden die Teilnehmer den Instrumentalstil zu einzigartigen Rhythmen von Sinti- und Gypsy-Jazz aus Deutschland und Frankreich kennenlernen.
Die Kulturtage der Sinti und Roma werden am Samstagabend ab 19 Uhr im ARCUB - Hanul Gabroveni (Str. Lipscani Nr. 84-90) mit einem Gypsy- und Sinti-Jazzkonzert, das von Dotschy Reinhardt, Sinteza, zusammen mit dem französischen Gitarristen Christian Escoudé und dem rumänischen Geiger Florin Niculescu aufgeführt wird, ausklingen.
Die Sinteza, Künstlerin und Menschenrechtlerin Dotschy Reinhardt ist jüngste Verwandte der Jazzlegende Django Reinhardt, dem Begründer des Gypsy-Jazz. Inspiriert von Django Reinhardts unverwechselbarer Sprache und dem kulturellen Erbe der Sinti spiegelt ihre Musik die Herkunft und Geschichte ihres Volkes wider. Ebenso geprägt von Django Reinhardts Swing-Stil tritt der französische Ausnahmegitarrist Christian Escoudé neben ihr in Bukarest auf. Der Jazzkünstler mit Roma-Herkunft spielte mit Größen der Jazz- und Rockszene wie John McLaughlin, Stan Getz und Pierre Michelot und ist bekannt für seine zeitgenössischen Interpretationen von Django Reinhardts Liedern. Zusammen mit den beiden wird Florin Niculescu, einer der besten Gypsy-Jazz-Geiger der Gegenwart, die Bühne des ARCUB betreten. Der Roma-Künstler rumänischer Herkunft, ein enger Mitarbeiter von Christian Escoudé, wechselte von einer Karriere als klassischer Geiger zu einem Gypsy-Jazz-Musiker und Interpreten traditioneller Roma-Musik.
Tickets für das Konzert gibt es auf arcub.ro und bilet.ro.