Temeswar - Es ist eine, seit einigen Jahren zur Tradition gewordene Veranstaltung des Kulturfrühlings in der Stadt an der Bega: Das Polnische Institut in Bukarest veranstaltet am Monatsende, an drei Tagen, vom 29. bis zum 31. März, in der Aula der Temeswarer Zentralen Universitätsbibliothek „Eugen Todoran“ ein Kurzfestival des Polnischen Spielfilms. Gezeigt werden, im Doppelpack, jeweils um 17 und 19 Uhr, insgesamt sechs berühmte wie auch hierzulande weniger bekannte Filmstreifen der polnischen Filmkunst aus der Zeitspanne 1956 - 2011. Der Eintritt ist frei. Für Freitag, den 29. März, sind die Spielfilme „Der Kanal“ (1956, Regie Andrzej Wajda) und „Im Dunkel“ (2011, Regie Agnieszka Holland) vorgesehen. Am Samstagabend werden die Filme „Die Jagdhunde“ (1992, Wladyslaw Pasikowski) und „Der Maulwurf“ (2010, Regie Rafael Lewandowski) gezeigt. Zum Abschluss der „Tage des polnischen Films“ sind in der Bibliotheksaula die Spielfilme „Gesetz und Faust“ (1964, Regie Jerzy Hoffman und Edward Skorzewski) sowie „Roza“ (2011, Regie Wojciech Smarzowski) zu sehen.
Der polnische Spielfilm gehört zu den großen europäischen Filmschulen des 20. Jahrhunderts. Nach dem Zweiten Weltkrieg knöpfte der polnische Film mit sofortigen Erfolgen an den italienischen Neorealismo an. Mit seinem Spielfilm „Der Kanal“ (1956) zum heiklen Thema des Warschauer Aufstands errang der spätere Starregisseur Andrzej Wajda den Großen Preis bei den Filmfestspielen in Cannes. Auch seine weiteren Filme, die eine wahre Schule des politischen Films begründeten, wie „Asche und Diamant“, „Der Mann aus Marmor“ oder „Der Mann aus Eisen“, wurden internationale Erfolge. Regisseur Roman Polanski errang mit seinem Film „Das Messer im Wasser“ (1962) den Großen Preis beim Filmfestival in Venedig und wurde darauf ein berühmter Hollywood-Regisseur. Weitere bekannte polnische Filmregisseure: K. Kieslowski, Aleksander Ford, Jerzy Hoffman und Feliks Falk. Nicht minder bahnbrechend für den modernen Film und erfolgreich war die polnische Schule des Dokumentarfilms, beliebt sind noch heute die polnischen Zeichentrickfilme (Lolek und Bolek).