Tagung „Smart Diaspora“ läuft bis Donnerstag

Akademiker und Politiker kommen aus dem In- und Ausland

Das Ereignis „Smart Diaspora 2023 – die Diaspora in Hochschulbildung, Wissenschaft, Innovation und Unternehmertum“ läuft seit Montagabend und noch bis Donnerstag, dem 13. April, in Temeswar/Timi{oara und bringt mehr als 1200 Akademiker und Wissenschaftler aus dem In- und Ausland zusammen. Premierminister Nicolae Ciucă (Bildmitte oben) reiste zur „Smart Diaspora“-Tagung nach Temeswar. Es ist dies die fünfte „Smart Diaspora“-Tagung, die in Rumänien veranstaltet wird. Die erste Tagung dieser Art fand bereits 2008 in Bukarest statt. Lesen Sie mehr auf Seite 6. Foto: Regierung

Temeswar - Das großangelegte Ereignis „Smart Diaspora 2023 – die Diaspora in Hochschulbildung, Wissenschaft, Innovation und Unternehmertum“ läuft bis Donnerstag, dem 13. April, in Temeswar/Timișoara und bringt mehr als 1200 Akademiker und Wissenschaftler aus dem In- und Ausland zusammen. Veranstalter des erstklassigen Ereignisses sind das rumänische Bildungsministerium, das Ministerium für Forschung, Innovation und Digitalisierung sowie die Hochschulallianz „Timișoara Universitar²“, der die vier staatlichen Universitäten in Temeswar angehören. Es ist dies die fünfte „Smart Diaspora“-Tagung, die in Rumänien veranstaltet wird. Die erste Tagung dieser Art fand bereits 2008 in Bukarest statt.

Die internationale Konferenz, die unter der Schirmherrschaft des Staatspräsidenten Klaus Johannis steht, wurde am Montagabend in der Temeswarer Staatsoper eröffnet. Bei der feierlichen Eröffnung kamen der Rektor der West-Universität, Marilen Pirtea, die Präsidialberaterin Diana Loreta P²un, die die Botschaft des Präsidenten verlas, der Premierminister Nicolae Ciucă, die Bildungsministerin Ligia Deca, der Forschungsminister Sebastian Burduja, der Bildungsminister der Republik Moldau, Anatolie Topală, der ehemalige rumänische Präsident Emil Constantinescu, der Temeswarer Bürgermeister Dominic Fritz, der Kreisratsvorsitzende Alin Nica, u. a. zu Wort.

„Für viele von Ihnen ist das physische Zuhause nicht mehr Rumänien. Ich rufe die gesamte politische Klasse dazu auf, dafür zu sorgen, dass Ihr intellektuelles und professionelles Zuhause ab heute Rumänien ist. Ich hoffe, dass dies ein erster Schritt ist, damit Rumänien in Zukunft für Sie, Ihre Familien, und, wieso nicht, Ihre Mitarbeiter aus dem Ausland auch zu einem physischen Zuhause wird, ein Ort der Chancen und der persönlichen und professionellen Entwicklung“, sagte Premier Nicolae Ciucă bei der Festveranstaltung in der europäischen Kulturhauptstadt 2023. Nicolae Ciucă ließ außerdem wissen, dass recht bald 120 Forschungsförderungen von mehr als einer Million Euro für Forscher aus dem Ausland, Rumänen oder Ausländer, zur Verfügung stehen werden. „Zusammen mit den Forschern aus Rumänien, die immer mehr und besser sind, möchte ich Sie bitten, eine kritische Masse der Exzellenz zu bilden, eine kritische Masse, die für einen Paradigmenwechsel notwendig ist, für einen Wandel der rumänischen Wirtschaft von der einfachen Produktion, die auf fremdem Know-how basiert, zu einer Produktion, die auf einheimischer Forschung, Entwicklung und Innovation basiert“, sagte der Premier, der von Forschungsminister Sebastian Burduja verlangte, die Gründung einer ministeriumsüberschreitenden Arbeitsgruppe zu veranlassen, damit die Verwaltung der Grants im Forschungsbereich entbürokratisiert werde. Außerdem beauftragte er den Forschungsminister, infolge der Tagung fünf Wissenschaftsbereiche zu identifizieren, die die Regierung prioritär fördern wolle, so Ciucă weiter.

Der Minister für Forschung, Innovation und Digitalisierung, Sebastian Burduja, erklärte in Temeswar, dass das der Forschung gewidmete Budget in diesem Jahr um 70 Prozent angestiegen sei. „Ich glaube, dieses Land hat die wohl wichtigste Materie, die sich ein Land wünscht – die graue Substanz. Die Rumänen aus der Diaspora sind nicht nur eine Möglichkeit des Zugangs zu diesen Werten, sondern sie stellen auch die Anbindung Rumäniens an den globalen Ideenmarkt dar“, betonte der Forschungsminister, der die Verfügbarkeit der Diaspora-Akademiker begrüßte, ihre Kräfte mit den Forschern und Akademikern aus Rumänien zu vereinen.

Die Ziele der Tagung „Smart Diaspora“ sind die Förderung rumänischer Werte in der Welt sowie die Bildung und Stärkung der Beziehungen zwischen der rumänischen Akademiker-Diaspora und den an Bildungseinrichtungen in Rumänien unterrichtenden und forschenden Akademikern. Ungefähr 400 Vertreter der Diaspora, 550 Akademiker aus Rumänien sowie 300 von den Mitgliedsuniversitäten der Allianz „Timi{oara Universitar²“ beteiligen sich in diesen Tagen an den insgesamt 38 Workshops und anderen Vorträgen, die die Tagung zu bieten hat. Die Diaspora-Vertreter kommen aus mehr als 30 Ländern, die meisten Mitgliedsstaaten der Europäischen Union, es sind aber auch solche aus Großbritannien, der Republik Moldau, den USA, Australien, Singapur oder Japan in Temeswar zugegen. Im Rahmen des Kulturhauptstadtprogramms der West-Uni wurde am gestrigen Dienstag der Ehrendoktortitel an den französischen Chemiker und Nobelpreisträger Jean-Marie Lehn verliehen.