Hermannstadt - Die mögliche Zukunft einer künftigen Region Zentrum wurde am Mittwoch in Hermannstadt/Sibiu diskutiert. An dem von der Entwicklungsagentur der Region Zentrum (ADR Centru) organisierten Arbeitstreffen nahmen Bürgermeister und Kreisratsvorsitzende aus dem Zentrumgebiet und Vertreter des Regionalen Komittees für strategische Evaluierung (CRESC) teil. Das Treffen leitete Sándor Tamás, Kreisratsvorsitzender von Covasna und Vorsitzender des Rates für Regionale Entwicklung in der Zentrumsregion (CDR).
Der Hermannstädter Bürgermeister Klaus Johannis begrüßte die Organisation des ADR-Treffens in Hermannstadt, das im Restaurierungszentrum des Astra-Museums im Jungen Wald/Pădurea Dumbrăvii stattfand. Er hoffe, dass die Teilnehmer Gelegenheit haben, neben den beim Treffen zu lösenden Problemen, auch ein wenig von der Stadt zu sehen, die Regionshauptstadt sein möchte. „Ich hoffe, dass wir uns künftig noch häufig in Hermannstadt sehen werden“, sagte Johannis an die Teilnehmer gewandt.
Eines der besprochenen Themen betraf die Umsetzung des Operationellen Regionalen Programms in der Region, die nach Ansicht von Simion Creţu, dem Direktor der ADR Centru, beispielhaft sei. Bislang seien 373 Projekte mit einem Wert von 432 Millionen Euro vertraglich fixiert. Der Absorptionsgrad in diesem Programm beläuft sich laut Creţu auf 35 Prozent und wird mit der schrittweisen Auszahlung weiterer Gelder im Laufe des Jahres 50 Prozent übersteigen.
Trotz der positiven Bilanz, die Cre]u für die Gesamtregion zieht, plädierte der Vorsitzende des Rates für Regionale Entwicklung, Sándor Tamás vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion um die administrative Neuordnung des Landes für eine Verkleinerung der jetzigen Großregionen. Tamás sprach sich vor den anwesenden Journalisten im Fall der Region Zentrum für eine gemeinsame Kleinregion der Kreise mit hohem ungarischen Bevölkerungsanteil aus, namentlich die Kreise Covasna, Harghita und Mieresch/Mureş. Er begründete dies mit wirtschaftlichen Argumenten. Kreise wie Kronstadt/Braşov oder Hermannstadt, aber auch Alba, seien ökonomisch besser aufgestellt. Das Bruttosozialprodukt in diesen Kreisen liege über dem Landesdurchschnitt, wohingegen in den drei von ihm genannten Kreisen das BIP unterdurchschnittlich sei.
Im weiteren Verlauf der Sitzung diskutierten die Teilnehmer die Vorbereitungen der ADR Centru für die kommende Förderperiode von 2013 bis 2020, beispielsweise mit Blick auf förderfähige Projekte. Besprochen wurden Struktur und Methodik für die Durchführung einer Regionalanalyse bezüglich benachteiligter Gemeinschaften, vor allem jene der Roma. Daneben stellte die ADR zwei Abkommen vor. Eines schloss sie mit dem rumänischen Staat und der Regionalen Entwicklungsagentur der Republik Moldau ab, ein zweites direkt mit der Europäischen Kommission in Brüssel bezüglich der Einrichtung eines EU-Informationsbüros.