Arad - Der Fall ist wahrlich nicht als eine Bagatelle zu betrachten: Vor Kurzem verschwanden 73 Tonnen Dieselöl aus dem Innenhof des Arader Zollamts. Anlässlich einer Routinekontrolle beim Zollamt Arad entdeckte die ANAF-Kontrollgruppe bestürzt, dass die drei Dieselöltanks im dem Innenhof des Zollamts nicht mehr, wie erwartet, 73 Tonnen Dieselöl enthielten, sondern leer waren. Das Dieselöl war vor einiger Zeit von einer Privatfirma beschlagnahmt worden. Zwei der Tanks sollten nun, laut Gesetz, vom Zollamt dem Finanzamt Arad zwecks Verwertung übergeben werden. Die Finanzbeamten entdeckten die aufgebrochenen Siegel an den Tanks. Die Überwachung oblag hier einer autorisierten Wachfirma. Außerdem wurde herausgefunden, dass die Schlüssel der Tanks sich die ganze Zeit über im Wächterhaus befanden. Der Fall wurde sogleich der Polizei zwecks Untersuchung überlassen.
Laut der Leitung des Regionalfinanzamts Temeswar sollen nun im Laufe der Untersuchungen 13 Zollbeamte samt dem Leiter des Arader Zollamts vor die Disziplinarkommission zitiert werden. Die Disziplinarkommission ist dazu ermächtigt, im Falle einer Straftat die Staatsanwaltschaft einzuschalten. Laut Ovidiu Heiu{, dem Generaldirektor des Regionalfinanzamts Temeswar, wäre die Komplizenschaft der Arader Zollbeamten an diesem dreisten Diebstahl bisher noch nicht erwiesen und würde auch schwerlich zu beweisen sein. Auf alle Fälle müssten die schuldigen Zollbeamten letztlich den Gegenwert des gesamten gestohlenen Dieselöls begleichen. Die Wachfirma könnte in diesem Fall leider nicht zur Verantwortung gezogen werden, da sie nicht für die Übernahme und Bewachung der Tanks unterschrieben hätten. Trotzdem stellen sich alle die berechtigte Frage, wie es wohl kommen konnte, dass keiner der Wächter den Diebstahl von insgesamt 73 Tonnen Dieselöl bemerkt hatte.