Temeswar - Die Sozialliberale Union USL im Verwaltungskreis Temesch/Timiş greift doch nicht auf den ehemaligen Filialechef der PSD zurück. Einen Tag lang hieß es nämlich, Senator Ilie Sârbu sollte statt des bereits designierten Titu Bojin als USL-Kandidat für den Vorsitz des Temescher Kreisrats in den Wahlkampf gehen. Seit Dienstag ist es nun Fakt, dass Titu Bojin der USL-Kandidat bei den Kommunalwahlen sein wird.
Die oppositionelle Sozialliberale Union hatte die Vorsitzenden der Kreisfilialen von PNL und PSD, Nicolae Robu und Titu Bojin als Kandidaten für das Bürgermeisteramt bzw. für die Präsidentschaft des Kreisrats auserkoren. Anfang der Woche kursierte das Gerücht, die PSD wolle den ehemaligen Parteichef der Temescher Sozialdemokraten, Ilie Sârbu, in den Wahlkampf schicken. Begründung: Eine Umfrage habe für Sârbu, den Schwiegervater von PSD-Parteichef Victor Ponta, die besseren Werte ergeben. Sârbu sagte, er sei ein „folgsamer Soldat“ und würde demnach den Wünschen der Partei nachkommen, Bojin zeigte sich geneigt, die Entscheidung aus Bukarest hinzunehmen.
Die neue Kehrtwende trat am Dienstag in Bukarest ein, als die Parteispitze doch wieder auf Titu Bojin als Kandidaten zurückkam. Rumoren aus der Temescher PSD habe in Bukarest zur Strategieänderung geführt, heißt es in Insiderkreisen. Mehrere Bürgermeister haben angeblich gedroht, die Partei zu verlassen, wenn Ilie Sârbu dem derzeitigen Temescher PSD-Vorsitzenden Bojin vorgezogen würde.