Temeswar (ADZ) – Mit dem 17. Februar stellt die rumänische Billigfluglinie BlueAir die Flüge von Jassy über Klausenburg/Cluj-Napoca nach Temeswar und zurück vorläufig ein. Dies teilte die Fluggesellschaft über Facebook mit.
Auf einer konkreten Erklärung für diesen überraschenden Schritt verzichtete BlueAir, erwähnt wurden bloß Unstimmigkeiten mit der Leitung des Temeswarer Traian-Vuia-Flughafens. Man sei an einem Punkt angelangt, in dem nur noch bedauert werden kann, dass die Präsenz rumänischer Fluglinien auf dem rumänischen Markt anscheinend immer mehr störe. Die einzige Flugverbindung von Temeswar nach Klausenburg und Jassy war für Geschäftsleute, Unternehmer und Touristen von großer Bedeutung, ihr künftiges Fehlen wird bereits lautstark auf Facebook und in den Gesprächsforen der Lokalpresse beklagt.
Der Direktor des Temeswarer Flughafens, der PSD-Lokalpolitiker Dan Idolu, sagte, dass er von der Entscheidung von BlueAir nichts gewusst hatte. Es habe keine diesbezügliche Kommunikation gegeben. Gewisse Unstimmigkeiten zwischen dem Unternehmen und der Flughafenleitung räumte Idolu jedoch ein. Es soll vor allem um die Gebühren gegangen sein, die BlueAir dem Airport für die Benutzung der Flughafeninfrastruktur schulde. In einer Mitteilung der Flughafenleitung hieß es, man habe mit BlueAir Nutzungstarife ausgehandelt, die vergleichbar mit jenen seien, die auch für andere Fluglinien gelten. Eine Diskriminierung liege nicht vor und das gelte auch für die Vergabe der Zeitnischen für die Lande- und Startrechte.
Für den Wirtschaftsstandort Temeswar kommt die Einstellung der Flüge nach Klausenburg und Jassy ungelegen. Die ungarische Billigfluglinie Wizzair soll mit Beginn des Sommerflugplans die Flüge ins niederländische Eindhoven einstellen und der irische Riese Ryanair soll ebenfalls ab Frühjahr nur noch einmal die Woche nach Berlin-Schönefeld fliegen. Währenddessen bauen die Airports in Bukarest und Klausenburg ihr Angebot stark aus, der Avram-Iancu-Flughafen in Klausenburg verzeichnete 2017 2,68 Millionen Fluggäste (um 43 Prozent mehr als 2016), in Temeswar wurden 1,62 Millionen gezählt, was einem Plus von 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.