Temeswar – Der vormalige Verwalter des Kreises Temesch, Marian Constantin Vasile, hat am vergangenen Donnerstag seine Kandidatur für das Bürgermeisteramt Temeswar/Timișoara bekannt gegeben. Er werde als Unabhängiger ins Rennen gehen, nachdem er „die Situation Temeswars, den nationalen und internationalen Kontext, die Glaubwürdigkeit der Parteien und die Notwendigkeit, sich auf die vor uns liegenden schwierigen Zeiten vorzubereiten“, analysiert habe, schrieb er in einer Pressemitteilung.
Marian Constantin Vasile wurde im Frühling 2023 von seinen Aufgaben im Kreisrat befreit, nachdem er mit dem Vorsitzenden des Temescher Kreisrats, Alin Nica, in Widerspruch geraten war. Auch wenn die beiden einst Mitglieder derselben Partei (PNL) waren (Anm. d. Red. Marian Constantin Vasile ist es seit vier Jahren nicht mehr) und sich seit über 25 Jahren kannten – sie hatten beide das Informatiklyzeum und die Fakultät für Computerwissenschaften absolviert, waren im selben Jahrgang – schien der Bruch zwischen Nica und Vasile ein endgültiger zu sein. Die Kreisräte stimmten für die Abschaffung des Postens eines öffentlichen Verwalters des Kreises Temesch und Marian Constantin Vasile blieb ohne Arbeitsstelle. Als Begründung für dieses Vorgehen meinte Vasile damals, er habe keine Parteileute einstellen wollen, aber auch, dass er als potenzieller Kandidat für die Kommunalwahlen 2024 ins Visier der Parteien geraten wäre.
„Ich will einen sauberen Wahlkampf, der in erster Linie auf Verwaltungslösungen und konstruktivem Wettbewerb beruht. Auch wenn ich nicht über die Mittel der Parteien verfüge, glaube ich an meine Chance und ich fordere die Politiker auf, einen solchen Wettbewerb zu akzeptieren, damit er nur im Interesse der Temeswarer und der Temeswarer Bürger ist“, schrieb Marian Constantin Vasile.
Marian Constantin Vasile ist 1980 in Temeswar geboren. Er schloss das „Grigore Moisil“-Informatiklyzeum und die Fakultät für Automatik und Computerwissenschaften der TU Politehnica als Jahrgangsbester ab. Von 2012 bis 2014 und von Februar bis Mai 2015 war er stellvertretender Vorsitzender des Temescher Kreisrats. Zwischendurch und danach war er auch persönlicher Berater des Bürgermeisters. 2019 promovierte er zum Doktor im Ingenieurwesen und Management, im Bereich der intelligenten Städte und Regionen.