Temeswar (ADZ) – Bürgermeister Dominic Fritz hat am Dienstag an der Jungfernfahrt der ersten neuen Straßenbahn teilgenommen, die im Temeswarer öffentlichen Nahverkehr seit etwa 40 Jahren eingesetzt wurde. Die vom türkischen Unternehmen Bozankaya gebaute Straßenbahn, die vor mehreren Monaten in Temeswar eingetroffen ist, musste zunächst mehrere Probefahrten durchlaufen und die entsprechenden Genehmigungen bekommen. Nach einem längeren Hin und Her konnte der neue Verkehrsminister Sorin Grindeanu kurz nach Amtsantritt die letzte benötigte Genehmigung direkt an die Temeswarer Stadtverwaltung leiten, so dass die hochmoderne Straßenbahn seit Dienstag auf der 1er-Linie verkehrt. Bürgermeister Fritz sagte, dass der Modernisierung des Nahverkehrs nichts mehr im Wege steht und das türkische Unternehmen in Kürze auch die anderen 19 bestellten Straßenbahnen liefern werde. Zwei seien bereits in Temeswar eingetroffen, eine sei nun einsatzbereit, die zweite müsste noch auf Probe fahren, werde aber ab nächster Woche im Regelverkehr eingesetzt werden.
Die Zeiten, in denen nur alte, ausrangierte und nur teilweise instandgesetzte Straßenbahnen auf den Straßen zu sehen waren, sind bald vorbei, sagte der Bürgermeister. Die Bürger werden großen Gefallen an den neuen Trams finden und sich eines zusätzlichen Komforts erfreuen. Ziel der Verwaltung sei, den ÖPNV grundlegend zu modernisieren und attraktiver zu gestalten, so dass dessen Angebot verstärkt in Anspruch genommen wird und der Autoverkehr zurückgehe. Allerdings werde man gleichzeitig auch in die Straßeninfrastruktur investieren und die Arbeiten an der Bog-d²ne{tilor- und Cet²]ii-Straße sowie an der Solventul-Unterführung fortsetzen. In Kürze soll auch die Instandsetzung der Stan-Vidrighin-Straße beginnen, sagte Fritz ferner. Weitere Schritte werde man in der Erneuerung des Fuhrparks der Städtischen Verkehrsgesellschaft unternehmen, da neben den 21 neuen Straßenbahnen auch 44 Autobusse mit Elektroantrieb bestellt wurden. Der Ankauf von neuen Trolleybussen sei in Vorbereitung, ab 2024 rechne man damit, dass der gesamte STPT-Fuhrpark nur noch elektrisch angetrieben wird. Laut Bürgermeister Fritz dürfe man nicht vergessen, dass die Stadt Temeswar vor 150 Jahren Pionierarbeit im Bereich des öffentlichen Nahverkehrs geleistet habe, man müsse wieder das werden, was man schon einmal war.