Temeswar – Ein neues Kulturprojekt in Temeswar/Timişoara möchte die Kunst mit der Politik, mit dem Protest und der richtigen Kommunikation zusammenbringen. „MAD(e) In Romania“ ist eigentlich ein Manifest-Projekt, sagen die Initiatoren. Der Name des Projekts hat auch eine doppelte Bedeutung: „In Rumänien hergestellt“ bzw. „Wütend in Rumänien“. „Die Idee des Projekts ist infolge der Energie, die infolge der zahlreichen Proteste in Rumänien erzeugt wurde, entstanden“, sagt Dana Sarmeş, Koordinatorin und Kuratorin von „MAD(e) in Romania“.
Anfang der Woche startete das Projekt in Temeswar. Vom 15. Oktober bis zum 20. November tragen 28 Künstler, acht Filmregisseure, 16 Forscher im Bereich der visuellen Kunst – alle im sozialen und politischen Bereich engagiert – zur Überschneidung der Kunst mit der Politik und dem Dialog bei. Mihai Şora, Caterina Preda, Ileana Pintilie, Dan Perjovschi, Ion Barbu, Claudiu Cobilanschi, Mircea Toma sind nur einige der Akteure, die in dieser Zeitspanne nach Temeswar kommen und davon erzählen wollen, wie die Kunst die Bürger wach hält und ihre Stimme hören lässt.
Das Projekt wird vom Temeswarer Kulturverein Contrasens getragen und beinhaltet Ausstellungen, Vorträge und Konferenzen, Buchvorstellungen, Workshops, Film- und Theatervorführungen.
Ein Vorereignis der Veranstaltungsreihe fand bereits am 7. Oktober in Temeswar statt. Typopassage Timişoara hat als Partner des Contrasens-Vereins eine Mikroausstellung von Plakaten zum Thema „Design of Dissent“ (zu Deutsch: "Design der Unstimmigkeit") organisiert. Ehrengast dabei war Mirko Ilic, der eine Konferenz zu diesem Thema hielt. Der bosnische Künstler hat vor einiger Zeit auch eine bemerkenswerte, fortlaufende internationale Plakatinitiative, die für Toleranz wirbt, initiiert. Seine Wanderausstellung "The Tolerance Poster Show" ist ebenfalls derzeit in Temeswar zu sehen. Die Poster sind bis zum 5. November in Zusammenarbeit mit Typopassage Timișoara an fünf nichtkonventionellen Orten in der Stadt - Typopassage, TypoCafe, TypeYard, TypoAtelier und TypoLejer - zu sehen.
Eine Begegnung mit dem Künstler Ion Barbu fand am Montag, dem 15. Oktober, im Haus der Künste in Temeswar statt. Am Mittwoch, dem 17. Oktober, folgt im Haus der Art-Encounters-Stiftung, um 18 Uhr, die Buchlancierung von Dan Perjovschi „The Book of Notebooks“. Am darauffolgenden Tag wird, ebenfalls um 18 Uhr, der Dokumentarfilm „Matache“ des Filmemachers und Fotografen Dragoş Lumpan im Haus der Künste gezeigt. Am Freitag, den 19. Oktober, wird in der Gedenkstätte der Revolution die offizielle Eröffnung des Kulturprojekts mit der Ausstellung „Arta ca praxis politic“ / „Die Kunst als politische Praxis“ organisiert. Die Expo bleibt hier bis am 20. November zu sehen.