Temeswar (ADZ) – Trotz des Kulturhauptstadtjahres und der allgemeinen Erholung der Luftfahrt in Europa liegt der Temeswarer Traian-Vuia-Flughafen noch weit unter den Zahlen des Vorpandemiejahres 2019. Zwischen Januar und Juni 2023 zählte der Airport 620.197 Fluggäste, im ersten Semester des Jahres 2019 waren es 714.607, also um fast 100.000 mehr. Auch die Zahl der Flugzeuge, die in Temeswar gelandet oder von hier gestartet sind, nahm ab, in der ersten Jahreshälfte zählte man 7763 Flüge, 2019 waren es knapp 8100. Andere rumänische Flughäfen hätten die Zahlen des Jahres 2019 inzwischen überschritten und würden ein deutliches Plus vorweisen, in Temeswar dümpele man vor sich hin, so das Fazit einer Sitzung, die zu diesem Thema in der Temescher Präfektur Ende Juni stattgefunden haben soll und die erst jetzt bekannt wurde. Das landesweite Plus liegt bei 6,59 Prozent im Vergleich zur selben Zeitspanne des Jahres 2019, in Temeswar habe man es aber mit einem Minus von 13,21 Prozent zu tun.
Zu Jahresanfang sei man davon ausgegangen, dass 2023 insgesamt 1,4 Millionen Passagiere den Temeswarer Flughafen nutzen werden, man halte weiterhin an diesem Ziel fest, da in der zweiten Jahreshälfte mehrere Events vorgesehen seien, darunter die Constantin-Brâncuși-Ausstellung, die in- und ausländische Gäste nach Temeswar locken könnten. Der Flughafen arbeite mit dem Temeswarer Förderverein zusammen und nehme an der Vermarktung des Reiseziels Temeswar aktiv teil. Das beste Jahr für den Temeswarer Flughafen war 2017, damals zählte man 1,621 Millionen Fluggäste. 2022 waren es nur 1,19 Millionen. Durch den Bau der neuen Terminals erhoffe man sich auch eine gesteigerte Attraktivität und wolle so mehrere Airlines überzeugen, Flüge von und nach Temeswar anzubieten. Auch glaube man, dass der irische Billigflieger Ryanair an einem Comeback arbeitet, da er sich vorgenommen habe, Wizzair auf dem osteuropäischen Markt als unangefochtener Führer abzulösen. Gespräche habe man mit mehreren Fluggesellschaften geführt und sei ständig mit diesen in Kontakt, doch habe man nicht viel bewirken können. Gespräche mit der Turkish Airlines zur Einführung einer Verbindung nach Istanbul sollen ergebnislos geendet sein. Die Nähe zu den weitaus größeren Flughäfen von Budapest und Belgrad sowie die Tatsache, dass nun per Autobahn der Flughafen Klausenburg/Cluj-Napoca in rund drei Stunden erreicht werden kann, sollen die Nachteile des Temeswarer Airports sein. Wachstum generieren jedoch weiterhin die Charterflüge zu den Urlaubsorten in der Türkei, in Griechenland, Tunesien, Ägypten und Zypern, sowie der Frachtverkehr.