Temeswar (ADZ) - Fast 4,5 Millionen Euro will die Temeswarer Regionaldirektion der Rumänischen Eisenbahnen demnächst in die Umgestaltung des Hauptbahnhofs der Stadt Temeswar investieren. Das Projekt, das sich derzeit in der Ausschreibungsphase befindet, bezieht sich auf die umfangreiche Instandsetzung der Gebäude, deren Struktursicherheit nicht mehr gewährleistet sei, heißt es, aber auch auf deren funktionelle Umgestaltung. Saniert werden die Fassaden, die Bahnsteige, die Unterführungen und die Eingänge, ersetzt werden soll die Beleuchtung. Der Bahnhof soll ferner wärmegedämmt werden und auf dem Dach will die CFR mehrere Photovoltaik-Anlagen zur Herstellung von Energie und Warmwasser aufstellen lassen. Die unästhetischen Klimaanlagen sollen entfernt werden, geplant ist eine zentrales Belüftungs- und Kühlungssystem. Auch soll der Bahnhof ein neues Brandschutzsystem bekommen. Der sich westlich der Haupthalle befindende Bahnhofsvorplatz soll umgestaltet und begrünt werden. Ein Springbrunnen, Sitzbänke und Fahrradständer sind vorgesehen.
In einer zweiten Etappe soll eine Überführung mit Rolltreppen gebaut werden, wie die CFR sie bereits auf dem Bahnhof von Arad gebaut hat. Diese Etappe wird jedoch nur im Rahmen der Instandsetzung der Eisenbahn-Hauptachse Neuarad/Aradu Nou – Drobeta-Turnu Severin (Magistrale 900) umgesetzt und voraussichtlich von der EU finanziert. Für die Kosten der jetzt geplanten Sanierung und Erweiterung der Bahnhofsinfrastruktur kommt die CFR selbst auf.
Man werde die Arbeiten erst 2022, nach dem Kulturhauptstadt-Jahr, fertigstellen können, hieß es in einer entsprechenden Behördenmitteilung. Bis zum 8. Oktober können interessierte Bauunternehmen ihre Angebote einreichen, die Bewertung soll bis Februar 2020 erfolgen. Gerechnet wird mit einer Bauzeit von zwei Jahren.
Der Temeswarer Hauptbahnhof wurde 1897 bis 1899 gebaut, damals hieß er Josefstädter Bahnhof. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde er in Domnița-Elena-Bahnhof umbenannt, 1944 von den Alliierten stark bombardiert. Der erste Wiederaufbau lehnte sich an die ursprünglichen Plänen teilweise an, doch die 1971 bis 1974 vorgenommene Umgestaltung trennte sich vollständig von der Originalarchitektur. Nach 1989 scheiterten mehrere Modernisierungsvorhaben. Vor wenigen Jahren griff die CFR-Regionaldirektion durch, ließ dringende Reparaturen vornehmen sowie die zahlreichen, teilweise illegal aufgestellten Imbissbuden entfernen.