Temeswar (ADZ) - Im neuen hellgelben Glanz erstrahlt das als Trompeter-Haus bekannte ehemalige Gasthaus „Zum Trompeter“ in der Temeswarer Innenstadt. Nach einer mehrmonatigen Sanierung werden zurzeit die Baugerüste abgebaut.
Für die Kosten der Sanierung der Immobilie, die im 19. Jahrhundert an der Ecke der heutigen Bischof-Pacha- zur Prinz-Eugen-Gasse gebaut wurde, kam die Eigentümervereinigung auf, im Gebäude befinden sich neben Wohnungen auch Anwaltskanzleien und Notarbüros, ein Restaurant, eine Reiseagentur und ein Fachgeschäft für Kinderbedarf. Im Hotel „Trompeter“, das später den Namen „Hungaria“ trug, kehrte der abgesetzte rumänische Fürst Alexandru Ioan Cuza im Jahre 1866 ein, auf dem Weg ins deutsche Exil. Sein Aufenthalt in Temeswar war der letzte auf heutigem rumänischem Gebiet. Die Adresse galt in Alt-Temeswar als besonders vornehm.
Auch die Sanierung der Temeswarer Filiale der Bibliothek der Rumänischen Akademie in der Bischof-Pacha-Gasse schreitet voran, auch dieses vormals dunkelgrüne Gebäude bekommt nun eine gelbe Fassade. Die Arbeiten werden von der Rumänischen Akademie bezahlt, die Sanierung war ein älteres Anliegen des Leiters der hiesigen Filiale der Rumänischen Akademie, Professor Păun Ion Otiman. Im Stile des Eklektizismus in den Jahren 1886 - 1891 gebaut, mit einer Statue der griechischen Weisheitsgöttin Athene in einer Nische des oberen Stocks und mit einem verzierten Eingangstor versehen, ist das Gebäude mit den Namen des Temescher Obergespans Zsigmónd von Ormós verbunden, der dort Ende des 19. Jahrhunderts das erste Temeswarer Kunstmuseum eingerichtet hat.
Rund um den Domplatz werden an mehreren anderen Immobilien Renovierungsarbeiten durchgeführt, so am Prenner-Haus und am Haus der serbischen Gemeinschaft, die beide ein neues Dach bekommen. In der Prinz-Eugen-Gasse wird am großen Haus Nr. 9 (Ecke Mercy-Gasse) gearbeitet, das Haus Nr. 14 wurde von einer wohlhabenden Unternehmerfamilie aus Bokschan/Bocşa umfangreich saniert, es können nun verschiedene Büroflächen angemietet werden.