Temeswar (ADZ) - Der nach seinem erneuten Verhör durch die DNA in Bedrängnis geratene Temeswarer Bürgermeister Nicolae Robu hat diese Woche mehrmals versucht, die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit umzulenken und erneut auf die zahlreichen Projekte und Investitionen seiner Verwaltung hinzuweisen. So hat er noch einmal in seinen auf Facebook live übertragenen Pressekonferenzen alle Baustellen aufgelistet, die in den kommenden zwei Jahren zwar den Bürgern das Leben schwer machen werden, jedoch bis 2021 zu einer grunderneuerten und erweiterten Verkehrsinfrastruktur führen sollen.
Dem Bürgermeister geht es vor allem um die bereits 2012 angekündigte Erweiterung der Calea Bogdăneştilor, um eine Unterführung und eine Brücke über die Bega auf dem Gelände des ehemaligen Solventul-Kombinats in der Josefstadt, den Ausbau der Gării-Straße, des Sudului-Boulevards, der Marschall-Prezan-Straße, der als „Drumul Boilor” bekannten Feldstraße nach Neumoschnitza/Moşniţa Nouă sowie um den Bau einer Unterführung unter der Pia]a Consiliul Europei. Außerdem sollen der IV. Verkehrsring fertiggestellt, die Mihai-Viteazul-Brücke grundlegend saniert und zwei neue Brücken über die Bega gebaut werden, eine in Verlängerung der Jiul-Straße in der Josefstadt und eine in der Fabrikstadt, die das neue ISHO-Bürohaus- und Wohnensemble mit der linken Begazeile verbinden soll. Auch der Cet²]ii-Boulevard soll instandgesetzt werden, die Calea Bogd²-ne{tilor im Blaskovics-Ronatz-Viertel will der Bürgermeister vierspurig ausbauen und die sich dort befindenden Straßenbahnlinien neu verlegen und auch verlängern lassen.
Die Temeswarer sollten wissen, dass alle diese Vorhaben den Verkehr und den Komfort der Bürger stark beeinträchtigen werden, doch sie seien alle notwendig. Bis 2021 werde man den Großteil dieser Investitionen fertigstellen, die Stadt werde danach deutlich an Lebensqualität gewinnen, glaubt der Bürgermeister. Viele der vorgestellten Projekte werden mit der finanziellen Unterstützung der Europäischen Union umgesetzt, die Stadtverwaltung werde EU-Mittel für alle Projekte beantragen, die von der EU auch finanzierbar sind. So zum Beispiel werde die Stadt bis Jahresende einen Antrag in Höhe von 40 Millionen Euro für den Erwerb von 16 neuen Straßenbahnen einreichen. Für andere Vorhaben dagegen denkt Robu an ein Bankdarlehen, da die Stadt Temeswar eine sehr geringe Verschuldungs-rate von nur 8 Prozent aufweise, sodass zusätzliche Kredite in Frage kommen.
Investitionen wie zum Beispiel die Fertigstellung des IV. Verkehrsrings und der Ausbau der neuen Straße nach Neumoschnitza konnten bislang nicht fortgeführt werden, da es bürokratische und verwaltungstechnische Hürden gegeben hat. Man konnte sich mit dem ehemaligen UMT-Eigentümer auf die genaue Trasse des IV. Verkehrsrings im Nordosten der Stadt nicht einigen, der neue Eigentümer, die deutsche Continental-Gruppe, habe sich bereit erklärt, auf einige Grundstücke zu verzichten, die für den Bau der Straße erforderlich sind. Man habe sich letztendlich auch mit den Grundstückseigentümern einigen können, auf deren Eigentum die Fortsetzung der Calea Moşniţei gebaut werden soll. Im Falle der Solventul-Unterführung sei man mit der Planung weit fortgeschritten, obwohl auch dort noch einige rechtliche Fragen geklärt werden müssen. Erfreulich sei, dass der private Investor von Openville bereits einen Teil der Unterführung bei der Pia]a Consiliul Europei baut, den anderen Teil, der eine unterirdische Verbindung zur Calea Circumvala]iunii herstellen soll, werde die Stadt bauen. An der Kreuzung des Cet²]ii-Boulevards mit der Torontaler- und der Miresei-Straße ist ein großer Kreisverkehr geplant, der zur Entlastung des III. Verkehrsrings beitragen soll.