Temeswar (ADZ) – Das italienische Straßenbauunternehmen Tirrena Scavi SpA soll für 272,43 Millionen Lei (59 Millionen Euro) den knapp 26 Kilometer langen Südostabschnitt der Temeswarer Umgehungsstraße bauen. Dies gab die Landesgesellschaft für die Verwaltung der Straßeninfrastruktur (CNAIR) am Dienstag in Bukarest bekannt.
An der mehrmals vertagten Ausschreibung hatten sich 12 Unternehmen und Unternehmenskonsortien beteiligt, darunter aus dem deutschsprachigen Raum Max Boegl und Porr sowie ebenfalls aus Italien die Firma Società Italiana per Condotte d´Aqua SpA. Tirrena Scavi hat in Rumänien den Autobahnabschnitt Temeswar – Lugosch gebaut und arbeitet zurzeit an einem Abschnitt der Autobahn Thorenburg/Turda – Mühlbach/Sebeş sowie am Knoten Gilău bei Klausenburg/Cluj-Napoca.
Die in Temeswar heiß ersehnte und seit vielen Jahren von der Kommunalverwaltung und den Bürgern geforderte südöstliche Umgehungsstraße soll die Fernstraße DN59, die von Temeswar zum rumänisch-serbischen Grenzübergang Morawitza – Vatin (Europastraße 70) führt, mit der Fernstraße DN6 (Bukarest – Tschanad/Cenad) verbinden und wichtige Temeswarer Verkehrsadern wie die Schager Straße, den Liviu-Rebreanu-Boulevard oder die Calea Stan Vidrighin (Busiascher Straße) sowie die Calea Dorobanţilor entlasten. Die Stadt und vor allem die Bewohner der heute vom Fernlastverkehr stark in Anspruch genommenen Straßen im Temeswarer Süden und Osten könnten von einer erheblichen Reduzierung der Lärm- und Feinstaubbelastung profitieren.
Der Temeswarer Südostring soll ab dem Knoten DN6/Temeswarer Nordring bei Ghiroda beginnen, die Bega überqueren, die Kreisstraße 592 nach Busiasch westlich des Neubauviertels von Neumoschnitza kreuzen, südlich von Girok und dem eingemeindeten Chişoda vorbeiführen. Nördlich von Schag soll sie auf die DN59 an der Gabelung der Fernstraße und der Kreisstraße 593 nach Feny/Foeni treffen und schließlich im Westen, zwischen dem Dorf Utvin und dem Temeswarer Stadtteil Freidorf, in die Kreisstraße 591 nach Tschene münden. Die Vorstadtgemeinden Girok und Ghiroda werden sich somit innerhalb der Ringstraße befinden, genauso wie Dumbrăviţa im Nordosten, Neumoschnitza und Schag dagegen bleiben außerhalb der Temeswarer Umgehungsstraße.
Die CNAIR hatte zuletzt nur den Bau einer zweispurigen Umgehung genehmigt, Mitte 2017 wurden die Pläne für die Errichtung einer vierspurigen Straße aufgegeben. Jetzt soll in insgesamt zweieinhalb Jahren nach Vertragsabschluss der Südostabschnitt der Temeswarer Ringstraße seiner Bestimmung übergeben werden. Sechs Monate sind für Entwurfsarbeiten vorgesehen, die tatsächliche Bauzeit soll 24 Monate betragen. Bis dann muss aber die Anfechtungsfrist ablaufen, 11 an der Ausschreibung beteiligte Unternehmen und Konsortien dürfen vorerst die Entscheidung der Behörde anfechten.