Temeswar – An der Kreuzung der Straßen „Surorile Martir Caceu“ und „F.C. Ripensia“, in unmittelbarer Nähe des Dan-Păltinișanu-Fußballstadions, hat der USR-Plus-Kandidat Dominic Fritz am Mittwoch eine Pressekonferenz abgehalten. Thema der live auf Facebook übertragenen Konferenz war der Temeswarer Verkehr, für dessen Verbesserung die USR-Plus viele Pläne schmiedet. Ihm zur Seite standen Ana Munteanu und Ruben Lațcău, die auf der Liste für den Stadtrat Temeswar/ Timi{oara stehen.
Dominic Fritz betonte, dass sich seine Vision für den Verkehr nicht wie die des amtierenden Bürgermeisters Nicolae Robu ausschließlich auf das Automobil konzentriere, sondern es sei eine Vision der Freiheit für alle Verkehrsteilnehmer, egal, ob Nutzer des öffentlichen Verkehrs, Radfahrer oder gar Fußgänger. In Temeswar gäbe es aktuell rund 3000 Ampeln, das seien dreimal so viele wie in Klausenburg/ Cluj-Napoca. Die Stadt an der Bega würde Fehler wiederholen, die Städte aus Mittel- und Westeuropa vor 30-40 Jahren begangen hätten, betonte Dominic Fritz, der gleichzeitig hervorhob, dass er keineswegs das Auto verbieten wolle, jedoch für einen modernen Verkehr plädiere, der den Menschen die Wahl gäbe, einen verlässlichen Nahverkehr oder alternative Verkehrsmittel in Sicherheit zu nutzen. Der Nahverkehr müsse ebenfalls in das Verkehrsmanagementsystem integriert werden, damit die öffentlichen Nahverkehrsmittel schnell fahren können. Sonder-spuren für diese Fahrzeuge seien nötig und könnten an einigen Orten in der Stadt eingerichtet werden, sagte Dominic Fritz. Ein ambitioniertes Ziel setzt sich die USR-Plus: Bis 2030 sollen 40 Prozent aller Fahrten in Temeswar mit den Nahverkehrsmitteln erfolgen. Neue Bus- und Trolleybus-Trassen, die bis in die anrainenden Ortschaften führen, wären ebenfalls im Plan, dafür gäbe es sogar EU-Mittel, erklärte der Bürgermeisterkandidat. Die Politik der USR-Plus wolle keinen Kampf zwischen Auto- und Radfahrern schüren, sondern es sei eine Politik, die die Menschen verbindet, so Dominic Fritz.
Stadtratskandidatin Ana Munteanu, eine sehr gute Kennerin der Radinfrastruktur und ehemaliges Mitglied des Verkehrsausschusses des Bürgermeisteramtes Temeswar, hob die Bedeutung eines Radwegnetzes in der gesamten Stadt hervor, das auch mit den naheliegenden Ortschaften in Verbindung stehen müsse. Sie berichtete von ihrem Versuch, im Rollstuhl durch die Stadt zu fahren, infolgedessen sie enttäuscht feststellen musste, dass die Stadt für Menschen im Rollstuhl quasi geschlossen sei, denn diese könnten sich nicht unabhängig durch die Stadt fortbewegen. Auch zwei Fußgängerbrücken seien in der Innenstadt nötig, so die Stadtratskandidatin.