Temeswarer Wunderflöte kehrt heim

Start zum Internationalen Musikfestival Temeswar

Temeswar - Die 38.Auflage des traditionsreichen Temeswarer Musikfestivals der Banater Staatsphilharmonie erfährt heute, um 19 Uhr, ihre festliche Eröffnung im Temeswarer Capitol-Saal. Solist des heutigen Festkonzerts ist der Flötenspieler Rolf Bissinger aus Deutschland, der das Konzert für Flöte und Orchester in D-Dur von Carl Reinecke darbieten wird. Der Solist der Frankfurter Oper wird auf einer Braun- Flöte spielen.

Im Beisein des Flötenbauers Anton Johannes Braun, Enkel des ehemaligen bekannten Temeswarer Flötenbauers Anton Braun, wird bei dieser Gelegenheit im Capitol-Saal auch eine dokumentarische Fotoausstellung über den Begründer der Braun-Dynastie, Anton Braun sen., zur Jahrhundertwende ein Flötenbauer von internationalem Ruf, und über die erfolgreiche Familientradition zu sehen sein. Der Großvater Anton Braun sen. (1877-1927) hatte schon 1896 in Szegedin, seiner Heimatstadt, die erste Flöten-Werkstätte gegründet.

Darauf hatte er sich in der Begastadt niedergelassen und auch hier eine Flöten-Werkstätte und einen Instrumentenladen eröffnet. Die damalige Werkstätte hieß A.Braun – Fabrik für Musikinstrumente Temeswar (Innenstadt). Der Enkel Anton J. Braun, der das schöne Handwerk des Flötenbauers in der Familie vom Vater erlernt hatte, wurde 1941 in Temeswar geboren, hat 1973 ebenda die Technische Universität abgeschlossen und bis zur Auswanderung nach Deutschland 1977 die ehemalige bekannte Saxophon-Fabrik „Victoria-Guban“ geleitet.

Die angesehene Temeswarer Werkstätte erfährt heute ihre Fortsetzung in der deutschen Kleinstadt Egelsbach, neben Frankfurt, wo Anton J. Braun gemeinsam mit der Tochter Antonia Eva-Maria die 100jährige Familientradition seit Beginn der 80er Jahre mit beachtlichem Erfolg weiterführt. Die Flöten mit dem Haussiegel Braun waren zu Recht Hauptattraktionen internationaler Fachausstellungen in Frankfurt, Paris, London, Denver oder New York und genießen heute große Anerkennung in den deutschen und internationalen Musikkreisen, u.a. bei den Berliner Philharmonikern, den deutschen Solisten Michael Hasel, Andreas Blau oder Rolf Bissinger.

Im Programm des heutigen Eröffnungskonzerts unter Leitung des Dirigenten Radu Popa stehen außerdem die Spartakus-Suite von A. Chatschaturjan und Werke von C. Franck.

Im Mittelpunkt eines Rezitals mit russischer Chormusik steht am Donnerstag, dem 18. April, um 19 Uhr, im Capitol-Saal, der Chor der Kathedrale des Hl. Isaac aus Sankt Petersburg (Russland).

Im Rahmen des Freitagkonzerts vom 19. April, 19 Uhr, werden dem Temeswarer Publikum Werke von  Beethoven, Wagner und Strauss dargeboten. Am 26. April, um 19 Uhr, ist ein sinfonisches Konzert mit Werken von Schostakowitsch, Mozart und Tschaikowsky anberaumt. Am Montag, dem 29. April, um 19 Uhr, sind im Capitol-Saal das Orchester und der Chor der Temeswarer Musikfakultät zu hören. Am Dienstag, dem 30. April, um 19 Uhr, bietet das Trio Takashi Shimizu, Anton Nicolescu und Bruno Canino ein Konzert mit Kammermusik.