Temeswar (ADZ) – Der Ende November 2020 auf Anordnung von Bürgermeister Dominic Fritz geschlossene Temeswarer Tiergarten soll im Kulturhauptstadt-Jahr 2023 nach umfangreichen Umbau- und Instandsetzungsarbeiten wiedereröffnet werden. Dies versprach der Bürgermeister am Wochenende. Gegenwärtig wird die Verlegung der Tiere durchgeführt, mit Beginn des Frühlings soll der gesamte Tierbestand aufgelöst sein. Einige Tiere wurden bereits in die Obhut anderer Institutionen gegeben, so zum Beispiel zwei Schlangen, die nun von der Temeswarer Landwirtschaftlichen Universität betreut werden. Ein Stachelschwein, ein Pampashase (Mara), ein Erdmännchen und einige Japanmakaken wurden ihrem rechtmäßigen Eigentümer zurückgegeben, der sie dem Temeswarer Zoo überlassen hatte. Eine Bärenfarm bei Veresegyház nordöstlich von Budapest hat sich bereit erklärt, die Bären aufzunehmen, die Tiergärten von Pitești und Ploiești nehmen einen Affen, die Hirsche, die Wildkatze, den Waschbären, die Rhesusaffen, die Streifengänse und den Nasenbären auf, nach Craiova kommen der Emu, die Pfauen, die Kanadagänse, die Brautenten, der Damhirsch und die Schweinsaffen.
Wie die ADZ berichtete, wurde der Temeswarer Zoo Ende November geschlossen, nachdem mehrere Besucher über einen kranken Hirsch berichtet und Fotos im Internet veröffentlicht hatten, die den erbärmlichen Zustand des Tieres dokumentierten. Im September hatten herrenlose Hunde die Zwergkängurus getötet. Nun sagt Bürgermeister Fritz, dass die Zustände im Zoo nicht mehr tragbar waren und dass die Anlage nur dann wiedereröffne, wenn tiergerechte Bedingungen geschaffen worden sind. Der Tiergarten müsse zu einem Ort der artgerechten Pflege werden, das Wohl der Tiere sei die höchste Priorität. Die Stadtverwaltung arbeite bereits an einem Konzept und habe dafür die Fachleute der Landwirtschaftlichen Universität gewinnen können. Ein Beispiel sei der Zoo von Großwardein/Oradea, der 2010 bis 2013 instandgesetzt wurde. Ziel sei, einen sicheren und freundlichen Ort der Begegnung zwischen Mensch und Tier zu schaffen, der den Tieren beste Bedingungen gewährt und für die Besucher angenehme Bildungs- und Interaktionsmöglichkeiten im Freien erlaubt, sagte der Bürgermeister.