Hermannstadt - Die Frage der Dualität der sozialen Medien, einerseits ihre verbindende Funktion, andrerseits die ausgeübte Kontrolle auf den unterschiedlichsten Ebenen, beschäftigt nicht nur Forscher in den unterschiedlichsten Bereichen (Sozialwissenschaften, Medien und Kommunikation, Pädagogik usw.), sondern verstärkt Eltern und Personen, die mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen arbeiten. Wie aber funktionieren tatsächlich die sozialen Medien? Alle haben von Algorithmen, Missbrauch von persönlichen Daten und Abhängigkeit von sozialen Medien gehört, doch was steckt in Wirklichkeit dahinter und was ist nur urbaner Mythos?
Die Ausstrahlung des Films: „The Social Dilemma“ im Jahr 2020 im Rahmen des Sundance-Filmfestivals schlug Wellen und brachte die Debatte um die sozialen Medien auf eine neue Ebene. Im von Jeff Orlowski gedrehten Dokumentarfilm treten ehemalige Mitglieder der Chefetagen der wichtigsten sozialen Medien (Twitter, Facebook usw.) vor die Kamera und ermöglichen einen Blick hinter die Kulissen dieser Konzerne. Es geht um den Kampf um die Zeit, die ein Mensch vor dem Bildschirm verbringt. Welche Methoden werden eingesetzt, um diese Zeit zu verlängern und was tun die Unternehmen, um sich diese zu sichern? Wie werden Nutzerprofile erstellt? Wie wird mit den Daten der Nutzer umgegangen? All diesen Fragen stellen sich die interviewten Personen, wobei bildlich der Kampf um die Aufmerksamkeit des Nutzers in dessen Hirn in einer parallel verlaufenden filmischen Geschichte dargestellt wird. Wie wichtig das Thema und wie besonders die Darstellung desselben ist, kann man auch an den zwei Emmy-Preisen, mit denen 2021 der Dokumentarfilm ausgezeichnet wurde, erkennen.
Zu einer öffentlichen Vorstellung des Films „The Social Dilemma“ lädt die ASTRA-Kreisbibliothek Hermannstadt/Sibiu für den 5. April 2023 um 16 Uhr in den American-Corner-Saal (Str. Gheorghe Bari]iu Nr. 5/7, Gebäude B, vierter Stock) ein. Anwesend bei der Vorstellung wird die künstlerische Leiterin und Produzentin des Films Julia Hoppock sein und auf Fragen aus dem Publikum eingehen.
Julia Hoppock ist Filmemacherin und Spezialistin für Werbestrategien mit über 15 Jahren Berufserfahrung im Journalismus, im Non-Profit-Sektor und im Dokumentarfilmbereich. Sie hat zahlreiche Drehbücher geschrieben und Dokumentarfilme produziert. Derzeit arbeitet sie als Director of Partnerships bei Exposure Labs, einer Filmproduktionsfirma, die ein einzigartiges Modell verfolgt, bei dem die Produktion von Inhalten mit mehreren sozialen Kampagnen kombiniert wird, deren Ziel es ist, tiefgreifende gesellschaftliche und globale Probleme aufzudecken und gleichzeitig zivilgesellschaftliche Aktivitäten und soziales Verantwortungsbewusstsein zu fördern.
„Das Publikum, das sich für das breit gefächerte und komplexe Thema des Dokumentarfilms interessiert, ist eingeladen, an einem Dialog teilzunehmen, in dem viele Herausforderungen der heutigen Gesellschaft, die potenziellen Gefahren, die hinter dem Phänomen der sozialen Medien lauern, sowie Einzelheiten über die Erzählung und die Techniken zur Förderung von Programmen und Kampagnen des Gemeinschaftsaktivismus diskutiert werden“, kann man der Einladung der Organisatoren entnehmen.
Die Vorführung wird in Partnerschaft mit der Amerikanischen Botschaft in Bukarest organisiert.