Theaterbetrieb in der Halle der Kulturfabrik in Vorbereitung

RST eröffnet Kartenvorverkauf für „Faust” und Frühjahrssaison

Hermannstadt – Mitten aus einer Starre winterlicher Witterung heraus gibt das Radu-Stanca-Theater Hermannstadt/Sibiu (TNRS) bekannt, dass der Vorstellungsbetrieb auf der Bühne der Kulturfabrik nahe der Ausfallstraße nach Agnetheln/Agnita in weniger als zwei Monaten eröffnet wird. Am 5. und 6. April erfolgt in der Stadt am Zibin der Auftakt derjenigen Jahreszeit, die regelmäßige Vorstellungen der „Faust“-Inszenierung des TNRS-Ensembles in der Kulturfabrik mit sich bringt. Für die Regie der Inszenierung, deren Premiere am 19. September 2007 stattgefunden hatte, zeichnet Silviu Purcărete verantwortlich. Der „Faust“ des TNRS wird in rumänischer Sprache mit Verwendung einer von Ștefan Augustin Doinaș (1922-2002) verfassten Übersetzung des Originaltextes von Johann Wolfgang von Goethe gespielt und erfreut sich der ungebrochen hohen Nachfrage des lokalen und internationalen Publikums, weswegen die am 5. und 6. April anstehenden Vorstellungen bereits ausverkauft sind. Eintrittskarten für die „Faust“-Vorstellungen am 3. und 4. Mai, am 31. Mai und 1. Juni, am 12. und 13. Juli sowie am 26. und 27. Juli um jeweils 19 Uhr sind nach wie vor im Vorverkauf erhältlich. Die Inszenierung dauert zweieinhalb Stunden und ist Personen unter 16 Jahren nicht empfohlen. In der Rolle des Mephisto führt Ofelia Popii Miklós Bács, den Interpreten des Faust in der Nachfolge des letztjährig verstorbenen Schauspielers Ilie Gheorghe, nach Abschluss eines Pakts durch jene irdischen Stationen menschlichen Lebens, denen sich der Scholastiker auf der Suche nach geistiger Vollkommenheit unter teuflischer Aufsicht hinzugeben bereit ist. Jahr um Jahr zieht das philosophische Drama um die menschliche Seele im Widerstreit intellektuellen Wahnsinns und strenger Frömmigkeit die Zuschauer des TNRS in seinen Bann.
Ebenso gehen auf der Bühne der Kulturfabrik die Vorstellungen der rumänischsprachigen Inszenierung „Die Geschichte der unanständigen Prinzessin“ (Povestea prințesei deocheate), die gleichfalls die Handschrift Silviu Pur˛retes trägt, in eine neue Runde. Das Stück ist dem japanischen Kabuki nachgebildet und wird am 12. und 13. April um jeweils 19 Uhr auf der Drehbühne der Kulturfabrik geboten.
Die Deutsche Abteilung des TNRS erwartet ihre Gäste mit „Shakespeares Werken, leicht gekürzt“ (Regie: Daniel Plier) am Dienstag, dem 26. Februar, um 19 Uhr, sowie am Donnerstag, dem 21. März, um 12.30 Uhr und 19 Uhr auf der Hauptbühne des TNRS. Am Donnerstag, dem 7. März, wird um 19 Uhr am selben Ort „Gegen die Demokratie“ von Esteve Soler (Regie: Alexandru Dabija) gespielt, wonach am Donnerstag, dem 14. März, um 19 Uhr Ödön von Horváths Komödie „Hin und her“ auf der Hauptbühne des TNRS zu erleben ist (Regie: Alexander Riemenschneider). Am Donnerstag, dem 28. März, wird ebenfalls hier um 19 Uhr „Das kunstseidene Mädchen“ von Irmgard Keun (Regie: Anca Bradu) aufgeführt. Am 4. April um 19 Uhr findet eine Vorstellung von Ingmar Bergmans „Szenen einer Ehe“ (Regie: Charles Muller) statt, worauf eine Woche später am Donnerstag, dem 11. April, um 14.15 Uhr und 17.45 Uhr „Wie feuere ich meinen Mörder“ von Aki Kaurismäki (Regie: Radu-Alexandru Nica) geboten wird. Am Mittwoch, dem 13. März, findet eine Vorstellung des „Zerbrochenen Kruges“ von Heinrich von Kleist statt, der von der Deutschen und Rumänischen Abteilung des TNRS gemeinsam inszeniert wird (Konzept: Armin Petras, Regie: Dominic Friedel).
Die neueste vom TNRS erstellte Sichtweise auf ein Theaterstück der Weltliteratur wird am kommenden Freitag, dem 22. Februar, und Samstag, dem 23. Februar, auf der Hauptbühne am Hermannsplatz/Piața Unirii präsentiert: Bogdan Sărătean führt die Regie in der Inszenierung des Dramas „Jerusalem“ von Jez Butterworth, das in England spielt, sündhafte Fehlverhalten wie Drogenhandel und -Konsum, Sprachmissbrauch und Kriminaldelikte in den Vordergrund rückt und traditionsbewusst eingestellte Zuschauer vor große Herausforderungen stellt.