Großwardein – Vergangenes Wochenende (2. bis 4. September) machte die TIFF-Karawane halt in Großwardein/Oradea. Das Filmfestival fand dieses Jahr hier zum 5. Mal statt. Filmliebhaber und Interessierte kamen an fünf Standorten innerhalb der Stadt in den Genuss von insgesamt über 30 Film- und Konzertvorführungen. Zu den Veranstaltungsorten gehörten die Piața Unirii, das Theater „Regina Maria“, die Philharmonie, der Barockpalast sowie die Synagoge „Neologă Sion“.
Das Filmfestival wurde mit einem Konzert des Quartetts „Espressione“ in der Philharmonie eröffnet. Das Ensemble spielte ein Repertoire aus dem Soundtrack des Films „Verlorene Illusionen“. Der auf dem gleichnamigen Roman von Honoré de Balzac basierende Film bildete anschließend auch den Auftakt zur Filmkarawane. Der französische Film in der Regie von Xavier Giannoli erzählt die Geschichte des jungen Dichters Lucien de Rubempré, der sich unsterblich in die Baroness Louise de Bargeton verliebt. Aus Angst vor einem Skandal flieht das Liebespaar nach Paris, wo sie hoffen, anonym zu leben. Der Film wurde dieses Jahr mit dem nationalen Filmpreis Frankreichs, dem César-Preis als bester Film ausgezeichnet. Zur gleichen Zeit fand in der Synagoge das Konzert zum Film aus dem Jahr 1914 „Nedorită/A Tolonc“ in der Regie von Mihály Kertész (der später in Hollywood unter dem Namen Michael Curtiz u.a. Filmklassiker wie „Casablanca“ und „Engel mit schmutzigen Gesichtern“gedreht hat) mit Begleitung des DJ Dubase statt. Am Samstagabend wurden weitere interessante Filme gezeigt. Dazu gehörte der Film „Metronom“, der von einer Jugendliebe im kommunistischen Rumänien handelt, deren junge Protagonisten die Sendung „Metronom“ von Radio Free Europe hören und sogar mit den Filmemachern korrespondieren. Des Weiteren gab es die Produktion „Nimic despre dragoste“ von Florin Piersic jr. sowie „Povestea soției mele” zu sehen.