Reschitza – Kreisratspräses Sorin Frunzăverde ist immer für eine Überraschung gut, vor allem wenn ein Wahljahr bevorsteht. Diese Woche überraschte er die Medienvertreter auf seiner wöchentlichen Pressekonferenz mit der Bemerkung, er habe dieser Tage Hermann Tilke vom gleichnamigen Weltmarktführer für Renn- und Teststreckenbau getroffen und mit ihm über die Möglichkeit des Umbaus des Geländes des rund 150 Hektar großen aufgegebenen Flughafens von Karansebesch in eine Autorennstrecke nach internationalen Standards gesprochen.
„Ich habe Herrn Hermann Tilke als Vertreter der gleichnamigen Firma getroffen, den Weltmarktführer für Rennstreckendesign – Test- wie Rennstrecken. Ziel unserer Begegnung war die Besprechung unseres Wunsches, den Flughafen Karansebesch zu entwickeln durch die Verwirklichung eines solchen Bauvorhabens, eines solchen Projekts.“
Als erstes sei er mit Hermann Tilke übereingekommen, dass die Firma Tilke in diesem Sinn Kontakt aufnimmt mit der Internationalen Föderation für Autorennsport und deren Einverständnis einholt sowie die entsprechenden Genehmigungen für den Bau dieses Rundkurses. „Daraufhin werden wir, der Kreisrat Karasch-Severin, eine öffentlich-private Partnerschaft anregen, mittels deren die Finanzierungsmöglichkeiten ausgelotet und angezapft werden. Ich verlasse mich hierin hauptsächlich auf eine europäische Finanzierung.“
Näher wollte der Kreisratsvorsitzende „vorläufig“ nicht aufs Projekt eingehen, auch sich auf keine Diskussion über Sinn und Zweck einer Rennstrecke 300 km vom Budapest-Ring (mit dem ganzen Hinterland der ungarischen Hauptstadt) und 500 km vom Österreichring in der Steiermark (mit deren Top-Angeboten an touristischen und Unterbringungsmöglichkeiten) einlassen.
Fakt ist, dass Frunzăverde mit Hermann Tilke und seiner Firma nicht den schlechtesten der Fische an der Angel hat, den Erbauer des Austin USA Grand Prix, des Circuit de Catalunya, des Istanbul-Park, des Sepang F1 Circuit, des Shanghai International Circuit, des Bahrain International Circuit, der kurz vor ihrer Einweihung stehenden Stadtstrecke im marokkanischen Marrakesch und von mehr als einem weiteren Dutzend anderer Test- und Rennstrecken weltweit, denen neben tadelloser Qualität (vorwiegend aus dem englischen Sprachraum...) „Langweiligkeit und Eintönigkeit“, keineswegs aber fehlende Sicherheit für die Rennfahrer vorgeworfen wird.