Kronstadt – Erst bei einer zweiten als Sondersitzung einberufenen Versammlung bewilligte der Kronstädter Stadtrat am 29. Dezember ein Memorandum, das den Bau eines Eislaufplatzes im Bartholomae-Viertel zum Thema hatte. Am Vortag enthielten sich die Stadträte seitens der Nationalliberalen Partei (PNL) und der Sozialdemokratischen Partei (PSD) der Stimme, so dass dieser Antrag nicht bewilligt wurde. Ihre Enthaltung sei begründet, weil sie nicht Details zu diesem Abkommen kannten, hieß es. Seitens der Union zur Rettung Rumäniens (USR) wurde diese Zurückhaltung politisch ausgenutzt: PNL und PSD verweigere den Kronstädter Kindern eine neue Eisbahn.
Bei der Sofortsitzung vom darauffolgenden Tag kamen dann auch Details zum Memorandum zur Sprache, die Bürgermeister Allen Coliban vorstellte. Die Țiriac-Stiftung kauft das für den Eislaufplatz notwendige Grundstück und baut dort diese Sportanlage. Die Stadt verwaltet sie und trägt die laufenden Kosten. Ursprünglich war vorgesehen, dass in dem gemeinsamen Projekt mit der Țiriac-Stiftung das Grundstück von dem Bürgermeisteramt zur Verfügung gestellt wird. Da dieses nicht möglich war, kauft die Stiftung das Grundstück und behält es, wie auch die Eisbahn, als ihr Eigentum. Für USR und Bürgermeister Coliban ging es dabei um eine Spende; Stadtrat Marius Potea (PSD) widersprach dieser Auffassung, weil die Stadt lediglich etwas verwalten wird, was Eigentum der Țiriac-Stiftung ist und bleibt.
Das Memorandum wurde schließlich nach längeren, politisch motivierten Debatten einstimmig bewilligt. Im Sitzungssaal waren auch aufgebrachte Bürger anwesend, die nun auf eine klare Zustimmung für das Eisbahn-Projekt beharrten.
Bei Otopeni wurde vor einigen Jahren ein ähnliches Vorhaben der Țiriac-Stiftung nach einigen Kontroversen betreffend das Eigentumsrecht der Grundfläche umgesetzt.
Der aus Kronstadt stammende Millionär Ion Țiriac war bekanntlich zu Beginn seiner Sportlerlaufbahn nicht nur ein Tennisspieler, sondern auch ein begabter Eishockeyspieler.