Reschitza – Am gestrigen Montag haben die Gewerkschafter des Reschitzaer Stahlwerks von TMK Artrom vor der Präfektur am Reschitzaer Hauptplatz Mahnwachen aufgestellt und dem frisch eingesetzten Präfekten Ioan Dragomir (PSD) ein Aide Memoire überreicht, das sie „Die Energiepreise, die auch große Firmen töten“ betitelt haben. Inhaltlich geht es darin auch gegen die Banken, einschließlich der Nationalbank, die ihnen (bis Mitte vergangener Woche) die Konten gesperrt hatten.
Am Freitag hatten die Mitglieder der Reschitzaer Stahlwerksgewerkschaft „Vatra“, unterstützt vom Gewerkschaftsbund „Cartel Alfa“, neuerlich an einem der Eingangstore zum Stahlwerk (bei der römisch-katholischen „Maria Schnee“-Kirche) ein Protestmeeting abgehalten – dies, auch nachdem sie erfahren hatten, dass ihre Bankkonten freigegeben waren und sie ihre ausstehenden Löhne ausgezahlt bekommen könnten. Da dies aber auch zwei Tage nach Freigabe der Konten durch die Banken nicht geschehen war, forderten sie Fakten: „Wir wollen Sicherheiten, keine Versprechungen!“, riefen sie im Sprechchor. Gleichzeitig entschieden sie über die Abfassung des Aide Memoire, das am Montag dem Präfekten zwecks Weitergabe an die Regierung überreicht wurde.
Sie fordern darin Aufklärung zum Energiepreis und prangern die „unkorrekte Politik“ der Banken gegenüber TMK Artrom an: „Ja, die Bankkonten unseres Unternehmens sind freigegeben worden“, schreiben sie in ihrem Aide Memoire. „Wir schätzen auch den Beitrag der Nationalen Agentur für Finanzadministration ANAF dazu hoch ein. (...) aber das größte Problem unserer Gesellschaft ist der riesenhohe Preis der Energie.“
„Vatra“-Chef Iosif Ciuciuc erklärte auf dem Protestmeeting vom Freitag: „Aus diesem Grund überreichen wir dem Präfekten – als höchstem Regierungsvertreter im Territorium – unser Aide Memoire. Der Premierminister hat das Versprechen von sich gegeben, dass auch die Großverbraucher unterstützt werden. Währenddessen bringt uns der Energiepreis um. Wir erwarten eine bindende Antwort von der Regierung, denn wir protestieren nicht, um peinlich dazustehen.“
Zum Schluss seiner Rede auf dem Protestmeeting sagte der „Vatra“-Chef: „Die Banken haben so viele Benefizien in Rumänien – inclusive von den 2500 Arbeitnehmern von TMK-Artrom – haben aber eine Politik geführt, die unserer Gesellschaft entgegensteuerte. Darüber können wir so leicht nicht hinwegsehen. Und auch die Haltung der Nationalbank BNR, die vorgeblich die Banken überwacht, ist für uns unverständlich. Es muss Schluss sein in diesem Land mit willkürlichem Handeln, dass jeder tut, was er gerade will und was ihm so passt! Die Banken nehmen uns einfach auf den Arm und lachen sich ins Fäustchen!“