Reschitza – Der Gewerkschaftsbund „Cartel Alfa“, Filiale Karasch-Severin, ist in Alarmbereitschaft: „Die Kugel, die von der EU gegen Russland abgeschossen wurde, prallte ab und traf die Arbeitnehmerschaft in Slatina und Reschitza: da die Konten der TMK Artrom gesperrt wurden, konnten am Dienstag die Löhne der über 2400 Arbeitnehmer nicht ausgezahlt werden. Wir finden, dass die rumänischen Institutionen zu rasch und zu devot reagiert haben auf den Befehl aus Brüssel.“
Das sagte der Vorsitzende von „Cartel Alfa“ Karasch-Severin, Marian Apostol, der gemeinsam mit dem TMK-Artrom-Reschitza-Gewerkschaftsführer Iosif Ciuciuc und dem „Vatra“-Vize-Gewerkschaftsführer Andrei Ilie eine Pressekonferenz einberufen hatte. Ihre Botschaft sollte über die Medien zum Premier der Regierung und zu den politischen Entscheidungsträgern gelangen, aber auch zu den Parlamentsabgeordneten des Banater Berglands. Es bestehe nämlich jetzt das akute Risiko, dass alle 2400 Arbeitnehmer von TMK Artrom Rumänien (davon rund 780 in Reschitza) arbeitslos werden, weil die Produktion eingestellt werden muss.
„Sollte das Reschitzaer Stahlwerk seine Tätigkeit einstellen müssen“, so Iosif Ciuciuc, „sind alle 780 Arbeitnehmer gezwungen, weiterzuziehen, um an einem anderen Ort Arbeit zu finden. Reschitza ist heute nicht im Stande, eine solche Masse von Arbeitskräften aufzunehmen. Und wenn die Leute wegziehen müssen, wo ist dann der Unterschied zwischen uns und den armen Ukrainern, die alle – auch wir - als Opfer bedauern? Unser Leiden wird nie das Leiden anderer aufwiegen können. Wir sind nicht prinzipiell gegen die Strafmaßnahmen gegen den eindeutigen Aggressor Russland. Aber wir fordern umgehend Maßnahmen zu unseren Schutz, zum Schutz unserer Arbeitsplätze! Derlei Festlegungen, starr angewandt, treffen Unschuldige. Wir werden alle Maßnahmen treffen, die Gewerkschaften zur Verfügung haben, um das Desaster einer Schließung unserer Werke abzuwenden.“
Momentan arbeitet das Reschitzaer Stahlwerk noch.