Reschitza – Florenta Albu, die vor Kurzem eingesetzte Präfektin von Karasch-Severin, setzt das Sprichwort vom neuen Besen (der angeblich gut kehrt) wörtlich um: dieser Tage hat sie einen 2007 Verstorbenen (das war ein Jahr vor den letzten Kommunalwahlen) als Ratsherr der Gemeinde Farliug geschasst, weil er die Partei gewechselt hat. Zusammen mit weiteren sechs vormals liberalen Ratsherrn war er angeblich zu den Sozialdemokraten linksgerückt, wodurch die sieben im März 2016 von der von ihnen stehengelassenen Partei (PNL) ausgeschlossen wurden, also laut Gesetz auch ihr Mandat als Gemeindeväter verloren. Von da geht der Fehler aus, den die Präfektur einfach kopiert hat. Der Wendehalsratsherr war nämlich in Wirklichkeit nicht der ausgeschlossene und geschasste Dimitrie Patrut aus Farliug, sondern dessen Bruder Ion Gheorghe P. Dieser erklärte blauäugig, er habe zwar auf dem Papier, das er damals zusammen mit den anderen sechs Liberalen des Gemeinderats unterschrieb, den Fehler bemerkt, doch habe er den Übertritt der Gruppe nicht weiter verzögern wollen und habe anstatt seines vorher verstorbenen Bruders unterschrieben.
Nicht zuletzt habe er sich politisch keine weiteren Sorgen gemacht: im Wahlkampf von 2008 habe es die Koalition USL gegeben, zwischen PNL und PSD, also sei er als Liberaler ja eh mit derselben Wahlplattform angetreten, innerhalb derer er dann die Partei gewechselt habe. Ehrlicherweise habe er neben dem Namen seines Bruders zwar unterschrieben, aber die danach folgenden Daten auf dem Papier, das er ausgefüllt habe, seien nachweislich seine eigenen gewesen. Nur: das ist niemand aufgefallen. Auch der zur Prüfung auch solcher Dinge zuständigen Präfektur nicht. Die Präfektin entschuldigte ihr Personal mit der Behauptung, in der Präfektur verfüge niemand über zusätzliche Daten (etwa den Identitätscode der betreffenden Person), man sei also gezwungen, die zugeschickten Papiere ohne Prüfungsmöglichkeit weiter zu handhaben. Und nach deren Inhalt zu handeln. Trotzdem hat Präfektin Florenta Albu eine interne Untersuchung der Unterlassung angeordnet, weil diese „zu peinlich“ sei. Dass Tote auf Wahllisten gesetzt wurden, das habe es in diesem Land ja schon gegeben, doch dass auf dem Friedhof Liegende Jahre nach ihrem Tod abgesetzt werden, das dürfte mindestens bemerkenswert sein.