Sathmar - Am 9. und 10. September wurde in Sathmar/Satu Mare zum 21. Mal das Treffen Deutscher Volkstanzgruppen zum Erntedank in Sathmar veranstaltet. Teilnehmer des Festes waren rund 200 Jugendliche, Mitglieder der deutschen Jugendvolkstanzgruppen aus Deta, Mühlbach/Sebeş, Arad, Neu Palota, Mühlpetri/Petreu, Kalmandi, Bildegg, Großkarol/Carei, Erdeed/Ardud und Sathmar.
Die zweitägige Veranstaltungsreihe begann Freitagabend mit einer Kennenlernrunde im Wendelin-Fuhrmann-Saal des Jugendzentrums. Am Samstagvormittag nahmen junge Tänzerinnen und Tänzer aus Deta, Mühlbach, Arad, Neu Palota, Mühlpetri und Sathmar an einer Tanzwerkstatt teil. Die Teilnehmer des Treffens konnten voneinander sächsische, banatschwäbische und sathmarschwäbische Volkstänze erlernen. Samstagnachmittag wurde das Erntedankfest von Patrick Tekei, Vorsitzender der Deutschen Jugendorganisation Sathmar Gemeinsam eröffnet. Der Vorsitzende begrüßte die Jugendgruppen und zeigte sich erfreut über die große Anzahl der Teilnehmer am Erntedankfest. Musikalisch wurde die Eröffnung von den Mitgliedern der Tanzgruppe Edelweiß aus Deta, Astrid Şamanţu (Gesang) und der Brüder Kovacs (Gitarrenspiel) mitgestaltet. Anschließend an die Eröffnung wurde ein Rundtischgespräch zum Thema „Jugend in Tracht“ gehalten. Das Gespräch begann mit der Vorstellung der Tracht der verschiedenen Regionen. Die Tracht der Tanzgruppe aus Deta präsentierte Edith Singer, Leiterin der Tanzgruppe Banater Rosmarein aus Temeswar.
Die Tracht aus Arad wurde von einer Tänzerin vorgestellt. Die sächsische Tracht stellte Andreas Guşă, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Jugendorganisationen in Rumänien(ADJ) vor. Die Tracht der Sathmarer Schwaben wurde von Gabriela Rist, Leiterin der Jugendvolkstanzgruppe Gemeinsam präsentiert. Welche Bedeutung hat die Tracht für die Jugendlichen? Wann wird die Tracht heutzutage getragen? und Wie werden die Trachtenträger von anderen Jugendlichen angesehen? lauteten die Fragen des Rundtischgesprächs. Aus den Antworten der Teilnehmer konnte man u.a. erfahren, dass die Tracht von den Jugendlichen auch heutzutage gerne getragen wird zu den verschiedenen traditionellen Feiertagen wie dem Erntedankfest oder dem Kirchweihfest. Anschließend an das Gespräch stellten sich rund 100 Trachtenpaare vor dem Schwabenhaus auf und pünktlich um 16.30 Uhr begann der Trachtenumzug zu den Klängen der Blaskapelle Kalmander Harmony. Im Zentralpark präsentierten die Tanzgruppen gemeinsam den sathmarschwäbischen Tanz „Drei liadrigi Strümpf“, den sie im Rahmen der Tanzwerkstatt eingeübt hatten. Inzwischen sammelten sich am Himmel die Wolken, doch die Teilnehmer des Erntedankfestes hatten Glück mit dem Wetter, denn es regnete nicht und die Zuschauer, die sich im Park versammelten, konnten ein buntes Programm mit verschiedenen deutschen Volkstänzen erleben.
Am Abend versammelten sich die Jugendlichen wieder im Schwabenhaus und gegen 21 Uhr begann der traditionelle Ball. Sonntagvormittag nahmen die Jugendlichen in ihrer Tracht an einem deutschsprachigen Festgottesdienst in der Kalvarienkirche teil. Die Messe wurde von Michael Orbán, Pfarrer der deutschen Gemeinde der Kalvarienkirche zelebriert. Als Zeichen der Dankbarkeit trugen die Jugendlichen zu Beginn des Festgottesdienstes einen Korb voller Sonnenblumen zum Altar. „Erntedank heißt: Gott, dem Schöpfer und Herrn der Welt danken für die Ernte des Jahres, für die Früchte der Erde, für alles, was uns die Natur so reichlich bietet an Nahrung aller Art; danken aber auch für die Schönheit der Schöpfung, für die Schönheit der Blumen, Bäume, Landschaften“, sagte der Pfarrer in seiner Predigt. Die zweitägige Veranstaltungsreihe klang im Hof des Jugendzentrums beim Sonntagskaffee mit der Präsentation der verschiedenen Volkstänze aus Deta, Arad, Mühlpetri und Sathmar aus. Die Gäste wurden von Johann Leitner, Vorsitzender des Kreisforums Sathmar begrüßt. Danach zeigten die Tanzgruppen sowohl ihre eigenen als auch die im Rahmen der Tanzwerkstatt voneinander gelernten Volkstänze.