Temeswar (ADZ) – Nachdem Anfang voriger Woche der Temeswarer Kulturhauptstadt-Verein, der das Programm für das Jahr 2021 vorbereiten und umsetzen muss, stark in die Kritik des Bürgermeisters und verschiedener Persönlichkeiten der Stadt an der Bega geraten war, haben Vereinsleiterin Simona Neumann und der künstlerische Leiter des Kulturhauptstadt-Projekts, Chris Torch, am Dienstagabend das Programm für 2018 vorgestellt. In der Aula Magna der West-Universität fanden sich die Spitzen der Kommunalverwaltung ein, aber auch zahlreiche interessierte Bürger. Das Jahr 2018 sei das zweite Vorbereitungsjahr, es gehöre zur sogenannten Start-Up-Phase, hieß es in der Vorstellung des Programms. Zahlreiche Veranstaltungen sind geplant, darunter einige, die die Jahrhundertfeier der Vereinigung von 1918 im Mittelpunkt rücken, andere wiederum werden 2017 Begonnenes fortsetzen.
Man wolle sich im Kulturhauptstadt-Verein zunehmend auf die Kommunikation konzentrieren, deshalb soll das gesamte Projekt im öffentlichen Raum viel besser wahrgenommen werden als bisher, sagte Vereinsleiterin Neumann. Mehrere Events werden deshalb auf dem Freiheitsplatz/Piaţa Libertăţii stattfinden, gewidmet sind sie der modernen und der zeitgenössischen Kunst. Ein grenzüberschreitendes Projekt soll die Traditionen der Rumänen im serbischen Banat im rumänischen Banat besser bekannt machen und gemeinsame rumänisch-serbische Vorhaben für 2021 einleiten, da die Hauptstadt der Provinz Vojvodina, Neusatz/Novi Sad, 2021 ebenfalls den Titel einer europäischen Kulturhauptstadt führen wird. Ein anderes Projekt, das 2018 starten soll, bezieht sich auf die Kultur des ländlichen Banats, da 2021 nach Temeswar kommenden Touristen die Möglichkeit geboten werden soll, auch die Region zu erkunden. Dafür müsse man ein entsprechendes Angebot an „Kulturpfaden“ vorbereiten, setzte Neumann fort.
Ebenfalls in diesem Jahr soll in Zusammenarbeit mit dem Bürgermeisteramt das Projekt „MultipleXity“ in die Wege geleitet werden, geplant ist die Einrichtung eines multifunktionalen Zentrums, das Kulturschaffende und Techniker beherbergen soll. Die Einrichtung eines solchen Zentrums steht ganz oben auf der in Brüssel eingereichten Projektliste, die in Temeswar bis 2021 durchgeführt werden muss. Im Rahmen der Jahrhundertfeier werden in 12 Temeswarer Stadtteilen sogenannte „Mauern der Erinnerung“ hochgezogen, die dann von Profi-Künstlern und von Laien künstlerisch gestaltet werden sollen.