Transdanubische Petition zum Brückenbau

Generalkonsul Serbiens aus Temeswar zum Abschiedsbesuch in Reschitza

Reschitza – Vladan Tadic, der Generalkonsul Serbiens in Temeswar, stattete dieser Tage dem Kreisrat und der Präfektur Karasch-Severin in Reschitza seinen Abschiedsbesuch nach sechsjähriger Amtszeit ab. Empfangen wurde er vom Präfekten Ion Dragomir, dem Kreisratspräsidenten Romeo Dunca und dem Vizebürgermeister von Reschitza, Adrian Dacica.

Zur Sprache kam die Transdanubische Initiative der Bürgermeister beiderseits des Donaudurchbruchs beim Eisernen Tor, die sich mit einer gemeinsamen, von allen Bürgermeistern unterzeichneten Petition an die Regierungen in Belgrad und Bukarest gewandt hatten und um diplomatische wie logistische Unterstützung bei der Wiederaufnahme der Initiative zum Bau einer neuen Donaubrücke baten. Generalkonsul Tadic unterstrich, dass er auch diesen Abschiedsbesuch als Möglichkeit betrachte, „den gemeinsamen Weg weiter zu beschreiten“. Der Besuch sei auch „eine Gelegenheit, die Beziehungen zwischen Serbien und Rumänien, zwischen den grenznahen Regionen Serbiens und Rumäniens weiter zu intensivieren.“ Es sei noch Platz genug für weitere Projekte und Initiativen in diesem Raum.
Die Initiative zum Bau dieser Brücke geht auf die 1990er Jahre zurück, als die damaligen Karasch-Severiner Kreisratsvorsitzenden Gheorghe Pavel Bălan und Sorin Frunzăverde sowohl in Bukarest wie in Belgrad wiederholt dieses Thema zur Sprache brachten und die Rolle und vielfache Ausstrahlung und Wirkung einer Donaubrücke in diesem Raum den damals am Regieren Befindlichen bewusstzumachen sich bemühten. Grundvoraussetzung: am Unterlauf der Donau gibt es auf rumänischem Hoheitsgebiet nur (inzwi-schen vier, damals) zwei Brücken über die Donau. Die Petition, die rumänischerseits von den Bürgermeistern von Neumoldowa, Coronini, Sichevița, Berzasca, Gârnic/Gernik, Svinița sowie dem Bürgermeister von Golubac aus Serbien unterzeichnet ist, plädiert für den Bau einer Brücke, die Coronini mit Golubac verbinden soll und dabei die Donauinsel Ostrov streifen sollte. Tadic unterstrich seine positive Einstellung zu diesem Projekt, aber auch die immer engeren Beziehungen, die sich zwischen den Ortschaften beiderseits des Donaudurchbruchs beim Eisernen Tor entwickelt haben, nicht zuletzt die „exzellente“ Zusammenarbeit zwischen den rumänischen und serbischen regionalen Autoritäten. 

Sein Konsulat habe sich bemüht, diese Zusammenarbeit auf kulturellem, wirtschaftlichem und partnerschaftlichem Gebiet zu intensivieren. Und die Ergebnisse seien messbar an den verwirklichten gemeinsamen Projekten. Dies komme nicht zuletzt auch den etwa 5000 rumänischen Staatsbürgern serbischer Ethnie zugute, die im Grenzraum leben. Für sie gäbe es zehn Kindergartengruppen mit serbischer Unterrichtssprache und mehrere Grundschulklassen. Nicht zuletzt gäbe es im Banat 62 Firmen mit mehrheitlich serbischem Kapital, das bedeutendste sei das Reschitzaer Stahlwerk von Artrom Steel Tubes, das seit 2023 der serbischen Hefestos Capital Group gehört.