Bukarest/Reschitza – Nach der PSD-Wahlversammlung zur Bestätigung der Kreisführung durch Silviu Hurduzeu gab es kurze Statements vom Parteivorsitzenden Marcel Ciolacu, vom Senatssekretär Ion Mocioalcă – ein ehemaliger PSD-Kreischef von Karasch-Severin und von den Medien als Kopf des aus Karansebesch stammenden Politikerschwarms angesehen – und vom Vizeparteichef, Vize-Regierungschef und Minister für Infrastruktur und Transportwesen, Sorin Grindeanu, der die meisten hoffnungserweckenden und wahlkampffördernden Mitteilungen zu machen hatte.
Er beeile sich vom Ministersessel aus, soviel Verträge wie möglich zur Verbesserung der Verkehrs-, vor allem aber der Eisenbahn-Infrastruktur ins Trockene zu bringen, erklärte dieser einleitend. Zudem sei eines seiner Vorrangsziele die Verbesserung der Zugverbindungen zwischen dem Banat und der Hauptstadt Bukarest. Indem er die Arbeit seines Ministeriums in diese Richtung dirigiere, möchte er „möglichst viele der Vernachlässigungen der vergangenen Jahrzehnte im Bereich Schienenverkehr vergessen machen“, betonte Grindeanu, derselbe, der als PSD-Premierminister in ganz schlechter Erinnerung geblieben ist (Eilbeschluss 13 der Regierung...). Grindeanu betonte, dass er mit „Vernachlässigung des Schienenverkehrs“ sämtliche Transportminister der letzten drei Jahrzehnte und auch alle Generaldirektoren der staatlichen Eisenbahnen CFR meine, die nach der Wende etwas unternehmen hätten können und müssen. Die Folgen solcher Vernachlässigungen: „Schienennetze und Eisenbahnbrücken als Verkehrsrisiko höchsten Grades, uralte und rostend verkehrende Züge, dreckstarrende Bahnhöfe, schwindend geringe Lust auf Zugfahrten“.
„Es ist fast 25 Jahre her, dass Rumänien die letzten neuen Züge gekauft hat. Seit der Revolution ist im Bereich Schienenverkehr weit unter dem Realbedarf Geld investiert worden. Die Verkehrspolitik der amtierenden Europäischen Kommission ist aber eine ganz andere. Ich habe sie zur Kenntnis genommen. Grüner Verkehr heißt auch Schienenverkehr. Deswegen steht künftig viel mehr Geld für die Sanierung der Schieneninfrastruktur und des -Fahrzeugparks zur Verfügung als für die Straßenverkehrsinfrastruktur. 2022 ist das erste Jahr nach langer Pause, wo Rumänien neue Züge gekauft hat, Dutzende neue Züge. Die meisten Ersteigerungen laufen allerdings noch, eine einzige ist bisher finalisiert. Aber ich stehe drängend dahinter: das muss so weitergehen.“
Gleichzeitig investiere man „ernsthaft“ - „serios“ - in die Infrastruktur des Eisenbahnwesens. Zum Beispiel mittels des jüngst abgeschlossenen Vertrags zwischen CFR und PNRR (das Nationale Programm für Wiederaufbau und Resilienz) für die Sanierung der Strecke Temeswar – Arad. „Aber die ist Teil der Transbanater Bahnlinie Arad – Karansebesch, die in vier Abschnitte geteilt wurde. Für drei davon haben wir abgeschlossene Ausschreibungen und kennen die Ausführer, und ich erwarte auch, dass für Lugosch-Karansebesch noch vor Jahresende die Ausschreibung einen Entwurfs- und Bauherrn ergibt.“ (darüber berichtete die ADZ bereits)
Grindeanu, der Transportminister: „All die genannten Investitionen bedeuten nicht nur Generalüberholungen des Streckennetzes, sondern auch der Bahnhöfe und von absolut allem, was zur Infrastruktur des Schienennetzwerks gehört. Vor drei Wochen unterschrieb ich die Finanzierung für alles, was wir „Streckenteil Temeswar“ nennen: 300 Millionen Euro. Damit wird die Ost-West-Durchquerung der Stadt mittels Bahn gesichert. In diesem Fall geht es auch um die Infrastruktur der Stadt – Über- und Unterführungen, Straßen, Bahnhöfe. Demnächst schreiben wir Karansebesch – Craiova aus, denn die Modernisierung muss mindestens bis hinunter nach Bukarest gehen. Das gehört zum künftigen Operativprogramm Transportwesen Rumäniens.“
Was im Politikersprech heißt: es gibt dafür bereits eine Finanzierung.