Hermannstadt – Für Montag, den 22. Februar, lädt das Landeskirchliche Museum die Hermannstädter Gesellschaft zum erstmaligen Treffen der „Freunde des Museums“ in den Terrassensaal des Begegnungs- und Kulturzentrums „Friedrich Teutsch“ ein. Es möchte alle Gäste der Veranstaltung zum Jahresbeginn mit einer freien MuseumsCard beschenken, um sie zu ermutigen, öfter das Museum zu besuchen. Ein bebilderter Vortrag über die jüngsten Forschungsergebnisse zu Exponaten des Museums soll der Einladung Nachdruck verleihen. Dabei wird die Architektin Heidrun König zu den Bild-Inhalten der Henndorfer Stollentruhen sprechen. Die Truhen waren erst 1998 von der ungarischen Möbel- und Restaurierungsexpertin Prof. Klara Csillery wiederentdeckt worden. Sie stellen in ihrer archaischen Bauweise und ihren Bemalungstechniken ein europaweit einmaliges Unikat dar. Schon seit Jahren beschäftigt sich der Fachbereich Konservierung und Restaurierung der Fachhochschule Hildesheim mit ihnen. Im Jahr 2012 erschien der Forschungsband „Der Henndorfer Truhenfund: Dokumentation und Datierung von 127 gefassten siebenbürgischen Truhen des 15. bis 18. Jahrhunderts“. Die Ursprünge des Landeskirchlichen Museums liegen in dem Bedürfnis gefährdetes mobiles Kulturgut verlöschender Gemeinden zu sichern.
In seiner jetzigen Form entstand das Landeskirchliche Museum im Jahr 2007. Eine Dauerausstellung bietet einen chronologischen Rundgang durch die Geschichte der deutschen Minderheit in Siebenbürgen sowie durch die Geschichte der evangelischen Kirche in ganz Rumänien. Es lag nahe, die Dauerausstellung der Dokumentation des Exemplarischen zu widmen, wobei die Aufbewahrung des Kulturgutes eine Aufgabe von durchgehender Bedeutung bleibt. Das Konzept der Dauerausstellung ist chronologisch: Aus der volkskirchlichen Perspektive der Siebenbürger Sachsen wird die Geschichte dieser Kirche dokumentiert. Durch ihre Öffentlichkeitswirkung erhält die Dauerausstellung die Funktion der Selbstdarstellung der Kirche. Es bleibt ein Anliegen, die Dauerausstellung zu erweitern und thematisch zu vertiefen, sowie sie der sich wandelnden Kirche anzupassen. Neben dieser Dauerausstellung werden regelmäßig thematische Wechselausstellungen zu einem breiten Spektrum von Themen wie Kunst, Architektur, Restaurierungen, Geschichte, Gesellschaftspolitik oder Zeitgeschehen organisiert. Das Museum ist nach wie vor das Anliegen einer Gemeinschaft und auf diese angewiesen. Die freie MuseumsCard möchte insbesondere Lehrkräfte, Studierende und Gemeindemitglieder dazu ermutigen, „Freunde des Museums“ zu werden. Die Veranstaltung beginnt am Montag, den 22. Februar, um 18 Uhr, im Terrassensaal des Teutsch-Hauses.