Sathmar - Das regnerische Wetter konnte die gute Laune der Jugendlichen, die vergangenes Wochenende beim Treffen Deutscher Volkstanzgruppen zum Erntedank mitgemacht haben, nicht verderben. An beiden Tagen der Veranstaltungsreihe fanden verschiedene Programme wie Tanzwerkstatt, Rundtischgespräch, Fotoausstellung, Trachtenumzug, Unterhaltungsabend und Dankgottesdienst statt und es wurde auch das 20-jährige Bestehen der Deutschen Jugendorganisation Sathmar Gemeinsam gefeiert.
Aus Orschowa/Orşova, Großwardein/Oradea, Palota, Mühlpetri/Petreu, Oberwischau/Vişeu de Sus, Fienen/Foieni, Kalmandi/Cămin, Stanislau/Sanislău, Großkarol/Carei und Sathmar/Satu Mare kamen junge Volkstanzgruppen zum diesjährigen Erntedankfest, das heuer zum 19. Mal von der Deutschen Jugendorganisation Sathmar Gemeinsam veranstaltet wurde.
Das Treffen begann am Samstagvormittag mit einer Tanzwerkstatt im Wendelin Fuhrmann Saal des Kulturtreffpunkts, wo die Jugendlichen voneinander verschiedene deutsche Volkstänze gelernt haben. So konnten die Teilnehmer u.a. zipserische, berglanddeutsche und schwäbische Tänze ausprobieren.
Den sathmarschwäbischen Tanz „Drei liadrigi Strümf“ gelang es den Jugendlichen so gut zu erlernen, dass sie ihn auch am Nachmittag vor einem Publikum im Neuen Zentrum der Stadt präsentieren konnten. Offiziell wurde das Erntedankfest am Samstagnachmittag von Patrick Tekei, Vorsitzender der Jugendorganisation Gemeinsam eröffnet. An der Eröffnung konnten die Teilnehmer des Erntedankfestes ein kleines Konzert von Veronika Lutz, Freiwillige aus Deutschland an der Caritas der Diözese Sathmar, die in Mainz Diplomgesang studiert hat und Gergely Mészáros, Lehrer an der Musikschule in Sathmar, hören. Anschließend fand ein Rundtischgespräch zum Thema „Gemeinschaft erleben“ statt. Daran beteiligten sich neben den Jugendlichen auch Josef Hölzli, Leiter der Sathmarer Stiftung für Internationale Zusammenarbeit und Michael Orbán, Jesuitenpfarrer der deutschen Gemeinde der Kalvarienkirche. Moderiert wurde das Gespräch von Gabriela Rist, Geschäftsführerin der DJS Gemeinsam. Die Teilnehmer des Gesprächs suchten Antworten auf die Fragen: Was bedeutet eine Gemeinschaft? Warum ist es wichtig zu einer Gemeinschaft zu gehören? Wie sehen sie ihre Rolle in der Gemeinschaft? Wie sie neben ihrem Studium oder Arbeit in einer Gemeinschaft aktiv mitmachen können? Wie sie ihre Gemeinschaft in der Zukunft sehen und was sie für ihre Gemeinschaft tun könnten, damit sie größer oder aktiver wird?
Viele Jugendliche meldeten sich zu Wort und äußerten ihre Meinung zum Thema. Alle waren darüber einig, dass es ihnen in einer Gemeinschaft mitzumachen Spaß machen würde. Auch konnte man während des Gesprächs erfahren, wie sich die Jugendlichen in ihrer Gemeinschaft beteiligen, was sie für ihre Gemeinschaft tun. Die meisten machen in einer Volkstanzgruppe mit, organisieren Veranstaltungen oder traditionelle Feste. Es sind Jugendliche, die zum Beispiel bei der Radiosendung des Deutschen Forums mitmachen oder Partys veranstalten. Auch werden verschiedene Programme für die Kinder organisiert.
Am Samstagnachmittag wurde der Trachtenumzug vom Kulturtreffpunkt bis zum Neuen Zentrum veranstaltet. Der Regen begann zu tröpfeln als sich die Blaskapelle und die Trachtenpaare für den Umzug aufgestellt haben. Zum Glück hörte es bald wieder auf zu regnen und so konnte man im Neuen Zentrum auch den gemeinsamen Tanz, den die Teilnehmer der Tanzwerkstatt einstudiert hatten, sehen. Nach den Begrüßungsworten von Patrick Tekei, Vorsitzender der DJS Gemeinsam und von Johann Leitner, Vorsitzender des DFD Kreis Sathmar traten die Kindertanzgruppe des Johann Ettinger Lyzeums und die Tanzgruppe der Jugendorganisation Gemeinsam mit drei sathmarschwäbischen Tänzen auf.
Ihnen folgte die Gute Laune Tanzgruppe aus Sathmar ebenfalls mit schwäbischen Volkstänzen. Das Programm musste wegen des Regens kurz unterbrochen werden, wurde aber im Kulturhaus der Gewerkschaften fortgesetzt. Im Laufe des Nachmittags konnte man Darbietungen der Tanzgruppen aus Orschowa, Kalmandi, Großwardein, Großkarol, Oberwischau, Stanislau, Palota und Mühlpetri berglanddeutsche, zipserische und schwäbische Volkstänze sehen. Die Veranstaltung wurde im Kulturtreffpunkt mit einem Unterhaltungsabend fortgesetzt. Eröffnet wurde der Abend mit dem Donauwalzer. Die Unterhaltung dauerte bis Mitternacht. Am Sonntagvormittag fand in der Kalvarienkirche ein Dankgottesdienst statt.
Zelebriert wurde die Messe von Michael Orban, Pfarrer der deutschen Gemeinde der Kalvarienkirche. In der Predigt sprach Pfarrer Orban auch über die Gemeinschaf:„Sein Leben als Dienst verstehen, seine Talente einsetzen für die Gemeinschaft. Das ist der Schlüssel zum Aufbau guter Gemeinschaft: Die Bereitschaft zum Dienen.“
Das diesjährige Erntedankfest endete mit einem gemeinsamen Sonntagskaffee der Teilnehmer im Kulturtreffpunkt.