Hermannstadt - Der Tscheche Jan Kopecky hat die diesjährige Hermannstadt-Rally gewonnen. Der Skoda-Pilot führt die Gesamtwertung der Rallye-Europameisterschaft an, deren zweite Saisonhälfte in Hermannstadt/Sibiu begann. Auf dem zweiten Rang landete der Franzose François Delecour, der Sieger der Vorjahresrallye. Den dritten Platz belegte der Japaner Toshihiro Arai. Gewinnerin der Damenwertung wurde die Australierin Molly Taylor.
Erstmals gehörte das Hermannstädter Rennen zum Kalender der Rally-Europameisterschaft (ERC). Es handelte sich um das neunte von 13 Rennen, die in ganz Europa auf Asfalt, Schotter und Schnee ausgetragen werden. Die überwiegende Teil der Fahrer bei der Hermannstadt-Rally kam aus Rumänien. Aber auch international renommierte Fahrer – wie die bereits genannten sowie der Franzose Francois Delecour – gehörten zum Teilnehmerfeld.
Von Donnerstag bis Samstag absolvierten die Fahrer der insgesamt 86 Teams 14 Wertungsprüfungen. Auf den zwischen 3 und 27 Kilometer langen Strecken mussten die Fahrer unter wechselnden Bedingungen ihre Fahrkünste unter Beweis stellen. Ein Großteil der Prüfungen fand auf Schotterstraßen statt, auch zwei Nachtfahrten im Bereich der Hohen Rinne/Păltiniş standen auf dem Programm.
Nicht alle Fahrer erreichten das Ziel. Den zum Teil harten Bedingungen auf den Prüfungsstrecken mit tiefen Bodenwellen und Felsblöcken waren manche Autos nicht gewachsen. So etwa der Franzose und Mitfavorit auf den Rallysieg Bryan Bouffier, der mit kaputten Stoßdämpfern schon in der vierten Wertungsprüfung aus dem Rennen ausschied. Mit Problemen an der Lenkung kämpfte auch Sieger Kopecky, dessen Mechaniker das Problem in einer Rennpause jedoch beheben konnten. Erschwert wurde das Rennen durch die hohen Temperaturen, so dass manche Fahrer die Geschwindigkeit drosseln mussten, um Überhitzungsschäden zu vermeiden.
Die Rally sei schwierig gewesen, bestätigte Sieger Kopecky, und er habe sich einen interessanten Kampf mit seinen zwei französischen Konkurrenten geliefert. Zahlreiche Zuschauer verfolgten während der drei Renntage das Geschehen an der Strecke – nicht nur bei der offiziellen Teamvorstellung oder zum Rennabschluss in der Hermannstädter Innenstadt, sondern auch bei den Prüfungen im Umland.