Anina – Der Aninaer Stadtteil Tschelnik liegt Reschitza und dem Kroatenzentrum Kraschowa am nächsten und scheint in den letzten Jahren aufgrund der Initiative einiger seiner Bürger aus der Lethargie auszubrechen, die durch das Ende des Kohlenbergbaus im Aninaer Becken vor einigen Jahren ausgelöst wurde. Vor allem, dass die Tschelniker begonnen haben, mit Begeisterung wieder eine der alten Traditionen des Banater Montanreviers zu erwecken, die Faschingsumzüge, deutet darauf hin. Nun haben sie einen weiteren echten Grund zur Freude: die alte, in der Bausubstanz nicht mehr feste Kaserne, in welcher die Tschelniker Allgemeinbildende Schule funktioniert, soll mit Regierungsgeldern generalüberholt werden.
Im Rahmen des Nationalen Programms für Lokale Entwicklung und aufgrund des Projekts „Renovierung, Modernisierung und Neuausstattung des Gymnasium Nr.1 Tschelnik/Anina, Verwaltungskreis Karasch-Severin“ hat das Ministerium für Regionalentwicklung 2.102.127 Lei zur Verfügung gestellt. Bürgermeister Ion Romănu, der seit Einstellung des Kohlenbergbaus im Südbanater Revier einen schwierigen Kampf für die wirtschaftliche Umorientierung des Städtchens und für den Zusammenhalt der Bevölkerung angesichts starker Aus- und Abwanderungstendenzen führt, konstatierte zufrieden: „Die Allgemeinbildende Schule Tschelnik ist in einer alten, in den 1970er Jahren umgebauten Kaserne untergebracht. Was für einen Unterricht kann man schon in einer ehemaligen Kaserne haben? Wir haben noch eine Reihe vorbereitende Studien durchzuführen, geologischer Natur, aber auch bezüglich der Standfestigkeit des Gemäuers. Dort werden wir mehr zu tun haben als mit dem Stadtstraßen. Den Finanzierungsvertrag werde ich noch in diesem Jahr unterzeichnen, doch höchstwahrscheinlich beginnen die Renovierungs- und Umbauarbeiten 2018.“
Am glücklichsten über die Meldung vom Regionalentwicklungsministerium zeigte sich Schulleiterin Floarea Daniela Rogobete: „Der erste Schritt ist getan. Seit 20 Jahren ist für diese Schule nahezu nichts gemacht worden. Und ich spreche nicht nur von den Wänden, die schon lange nicht mehr getüncht wurden, von neuen Fenstern, ich spreche auch von altersschwachen Türen, alt wie die Schule selber. Das ist nämlich ein Gebäude noch aus k.u.k.-Zeiten, von 1910. Das jetzige Projekt sieht auch die Neuausstattung der Klassenzimmer vor, Ausstattung von IT-Räumen, einen Biologiesaal, Ausstattungen, wie sie jede normale Schule des 21. Jahrhunderts haben müsste. Bisher wurde hier nie etwas erneuert.“
Die Lehrerschaft hatte versucht, gemeinsam mit den Eltern den Schulkindern einen minimalen zusätzlichen Komfort zu bieten. Schulleiterin Rogobete: „Vor einem Monat wussten wir noch nicht, dass das Projekt angenommen wird. Da haben wir, zusammen mit Vertretern der Elternschaft, beschlossen, wenigstens die Holzdielen in den Klassenzimmern zu ersetzen. Da gibt es noch hölzerne Dielen, die aus Brettern bestehen, die von einem zum anderen Ende des Klassenzimmers reichen. Nicht einmal altmodisches Holzparkett haben wir, obwohl es im Ort mal eine Parkettfabrik gegeben hat. Diese Initiative erübrigt sich nun.“
An der Tschelniker Schule lernen 154 Schüler in den Klassen 0-8 und 18 Vorschulkinder, da hier auch einer der vier Kindergärten untergebracht ist, die zur Schule gehören. Die Schule, bisher auf Kohlen- und Holzheizung, bekommt eine Zentralheizung. Zehn der 13 Schulklassen werden mit neuen Schulmöbeln ausgestattet.