Karansebesch – Seit Verkehrsminister Sorin Grindeanu (PSD), ein Karansebescher, das Ministerium übernommen hat und die Strecke Craiova – Karansebesch zwecks Sanierung neu aufgeteilt hat (sein Vorgänger von der USR hatte angeblich mit drei zu lange Streckenabschnitte geplant, Grindeanu machte sechs daraus), bemüht sich das Ministerium, Bauherrn für die schwierige, weil durch gebirgiges Gelände mit vielen bröseligen Gesteinssorten führende Strecke zwischen Poarta (von Porta Orientalis, am 45. Breitengrad gelegene Ortschaft im Temesch-Cerna-Durchbruch) und Karansebesch, zu finden.
Mal waren die zur Ausschreibung vorbereiteten Dokumentationen den Interessenten unklar und mussten revidiert werden, mal gab es schwierige und langwierige gerichtlich ausgetragene Beanstandungen zu zeitweilig ausgerufenen Ausschreibungsgewinnern, mal gab es keine Interessenten, weil zwischenzeitlich die eingeplanten Bau- und Sanierungskosten längst von der Inflation aufs Unrealistische verringert worden waren.
Nun endlich ist eine Assoziierung zwischen dem türkischen Unternehmen von IC Içtaș Inșaat Sanayi VE Ticaret A.Ș. (Leader) und einer rumänischen Rotary Construcții Mentenanță SA (assoziiertes Unternehmen) zum unbestrittenen Ausschreibungsgewinner erklärt worden. Wartet aber noch, ob es nicht doch noch Beanstandungen der Ausschreibung gibt. Die 37,16 km lange Strecke kann andernfalls in Angriff genommen werden.
Nach dem Kriterium „bestes Verhältnis zwischen Qualität und Preis“ (man hat auf das jahrelange „geringster Kostenaufwand seitens des Auftraggebers“ endlich verzichtet!) bekamen sie den Zuschlag für 2.114.352.203,74 Lei (rund 420 Millionen Euro), die Mehrwertsteuer exklusive. Bleibt es dabei, hat das Konsortium 12 Monate zur Verfügung für die Projektarbeit und 60 Monate für die Bauausführung.
Nach Abschluss der Arbeiten muss die Strecke Zuggarnituren von 740 Meter Länge tragen, jeder Bahnhof muss mindestens 400 Meter lange Bahnsteige haben, die auf der Höhe der Einsteigtreppen in die Personenzüge sein müssen. Die Schienen müssen Züge mit 22,5 Tonnen Achslast tragen und es muss eine Reisegeschwindigkeit von 120 km/h garantiert werden. Die beiden Tunnels von Feneș (beim orthodoxen Mönchskloster „Zum beschriebenen Stein“/„Piatra scrisă“) und Tâmpa müssen generalüberholt werden, und zwei neue Tunnels sind zu bauen, Poarta I und Poarta II, von 500 bzw. 305 m Länge.