Turbulente Schwenks

Kreisratsvize Ilie Iova (PNL) kandidiert „für eine andere Partei“ in Karansebesch

Reschitza – In den Spekulationen um die Kandidaten der PNL für das Rathaus Karansebesch und den Vorsitz des Kreisrats Karasch-Severin jagen sich die Ereignisse. Nachdem der Ko-Kreisvorsitzende der PNL Karasch-Severin, Ion Marcel Vela, angekündigt hat, dass er entschlossen sei, fürs Rathaus Karansebesch ein weiteres Mal anzutreten und dass der Reschitzaer Chirurg Jaro Marschalik von der PNL-Kreisführung für den Vorsitz des Kreisrats nominiert sei, was auf der Samstagstagung der Kreisleitung beschlossen wurde (aber nicht offiziell publik gemacht ist), ist der im vielgepriesenen „demokratischen Prozess innerhalb der PNL“ und den „Vorbefragungen durch ein Meinungsforschungsinstitut“ hervorgegangene PNL-Kandidat für Ratshaus Karansebesch, Ilie Iova, außen vor geblieben. Ilie Iova, Ex-Vizebürgermeister in Karansebesch und nun schon seit fast einem Jahr alleiniger Leiter des Kreisrats Karasch-Severin (seine „Kollegen“ Sorin Frunzăverde und Ionesie Ghiorghioni sind inzwischen gerichtlich abgeurteilt), der im „demokratischen Kandidatenfindungsprozess“ fürs Rathaus Karansebesch unter den vier PNL-Bewerbern (I.M. Vela hatte sich nicht gemeldet) als Sieger hervorgegangen war – als noch feststand, dass sich der PNL-Ko-Präsident Vela, der amtierende Bürgermeister von Karansebesch, der Wahl für den Kreisratsvorsitz stellen wird, wie es die ursprünglichen PNL-Wahlregelungen eigentlich vorgesehen haben – ist durch die jüngsten PNL-Beschlüsse von Karasch-Severin praktisch vor die Tür gesetzt worden. Auf den „demokratischen Entscheidungsfindungsprozess“ hat die PNL gepfiffen.

Ion Marcel Vela wollte die Regelwidrigkeit, mit der vorgegangen wurde, durch eine Lüge kaschieren: da er selber sich eher zum Bürgermeister von Karansebesch eigne und da „mein Freund“ Ilie Iova sich geweigert habe, für den Kreisratsvorsitz in Karasch-Severin anzutreten, sei der PNL nichts anderes übriggeblieben, als einen anderen Kandidaten zu nominieren – Dr.Marschalik, wie bereits berichtet. Dem entgegnete umgehend Iova am Montagnachmittag: „Ich bin tatsächlich von Vela gefragt worden, ob ich nicht an seiner Stelle für den Kreisratsvorsitz kandidieren möchte, da ich die nötige Erfahrung dazu nun mal mitbrächte. Doch ich habe ihm, der nicht mein Freund ist – für Freundschaft wende ich andere Kriterien an - den Vortritt gelassen, ohne aber meine Kreisratskandidatur kategorisch auszuschließen. Weil die Oberste Parteileitung einen derartigen Vortritt so geplant hatte. Deshalb habe ich mich fürs Rathaus Karansebesch, meiner Heimatstadt, beworben, Alles umgeworfen haben jetzt andere, und ohne mich vorher zu fragen.“ Der sichtlich frustrierte Ilie Iova, der eigentlich als Ein-Mann-Führung des Kreisrats einen guten Job macht und durch seine Ruhe und Ausgeglichenheit sowohl dem Personal als auch den Bürgern angenehm auffällt, kündigte nun an, doch noch für das Rathaus Karansebesch anzutreten, „aber für eine andere Partei“. Welche, das sagte er nicht.