Reschitza – Das Justizministerium, vertreten durch die Staatsanwaltschaft des Obersten Justiz- und Kassationshofs – die Direktion zur Bekämpfung des Organisierten Verbrechertums und des Terrorismus (DIICOT), Territorialbüro Karasch-Severin - ist vom Kreisgericht Karasch-Severin bezüglich ihres Ansuchens um Verlängerung der Untersuchungshaft für die beiden Ex-Direktoren des Reschitzaer Maschinenbauwerks UCMR, Adrian Chebuţiu und Adrian Coriolan Preda, positiv beschieden worden. Sie bleiben demzufolge bis am 29. März in Gewahrsam.
Im selben Verfahren hat das Gericht neuerlich das Gesuch der beiden Beschuldigten zurückgewiesen, die Untersuchungshaft in Hausarrest oder eine andere Form des Gewahrsams umzuwandeln. Die beiden in U-Haft befindlichen haben gewohnheitsgemäß von ihrem Einspruchsrecht Gebrauch gemacht, worüber das Gericht noch in dieser Woche sich äußern muss.
Laut DIICOT besteht gegen die beiden Beschuldigten, sowie gegen Lăcrămioara Chebuţiu, die Frau des Ex-„Präsidenten-Generaldirektors” von UCMR, der begründete Verdacht, dass sie ein Verbrecherteam gebildet haben, das sich auf Vermögensunterschlagung spezialisiert hat. Die drei haben, laut DIICOT, Beschlüsse des Verwaltungsrats des Maschinenbauwerks gefälscht, wodurch sie das Know-How ganzer Abteilungen des Unternehmens an Firmen transferiert haben, die ihnen gehören und die speziell zu diesem Zweck gegründet worden waren. So gelangte die SC Hydro-Engeneering in den Besitz von Technologien, Dokumenten und Dokumentationen, Planskizzen, Handbüchern und Industriezeichnungen, die dem Wasserbau und im Bereich der Hydroenergie dienlich sind und deren Wert mehrere Dutzend Millionen Lei beträgt.
Nach dem Transfer ist das Mutterwerk UCMR vom Trio aus den Reihen der Gesellschafter ihrer Firma ablösefrei ausgeschlossen worden. Die drei verdienten im Hin- und Hergeschiebe zwischen ihren Firmen und der geschädigten UCMR, was offiziell als Know-how-Handel getarnt wurde, wo aber keine Geldsummen real flossen, in der Zeitspanne 2007-2013 fast 50 Millionen Lei (genau: 47.862.851 Lei).
Es sei an dieser Stelle daran erinnert, dass Adrian Chebuţiu und Adrian Coriolan Preda in einem anderen Verfahren (wegen getürkter Erstattung der Mehrwertsteuer in Höhe von fast 50 Millionen Euro – zusammen mit dem Libanesen Said Baaklini und dem Ex-Direktor des Hafens Konstanz, Bogatu) bereits zu je fünf Jahren Gefängnisstrafe verurteilt worden sind. Ihre Berufung dagegen wird vor dem Obersten Justiz- und Kassationshof ausgefochten, was zur Folge hat, dass die beiden zu einer Art Pendler zwischen Reschitza (wo sie im Gefängnis des Polizeiinspektorats Karasch-Severin in Untersuchungshaft wegen der Unterschlagungscausa sitzen) und Bukarest (wo beim Obersten Justizhof das Berufungsverfahren wegen der gefälschten Rückerstattungsforderung läuft) geworden sind.
Chebuţius Frau Lăcrămioara genießt Haftverschonung, weil sie minderjährige Zwillinge betreut. Gegen die Chebu]ius laufen auch weitere staatsanwältliche Untersuchungen, etwa bezüglich der Aneignung gewisser Filetstücke aus dem ehemaligen Immobilienbesitz des Reschitzaer Maschinenbauwerks (die Villa Renk, wo sie gegenwärtig wohnen, die Ferienbauten am Ufer des Franzdorfer Stausees u.a.) oder der „Entfremdung”, zu ihrem persönlichen Nutzen, des Freilichtmuseums der Dampflokomotiven oder der lukrativsten Abteilungen des Maschinenbauwerks.